Meinung

von Markus Ebert

Notwendiger Köder

Kommentar zur Linzer Stadtbahn.

Der Volksmund bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Aus einer schweren Geburt kommen die schönsten Kinder.“

Im konkreten Fall heißt das Kind „Stadtbahn“ für Linz, die nun also tatsächlich das Licht der Welt erblickt hat. Die auf Schiene gebrachte Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof sowie die Errichtung einer Stadtbahnlinie bis Gallneukirchen und Pregarten ist der (vorläufige) Endpunkt einer schier endlosen Debatte.

Überlegungen für eine City-S-Bahn in Linz auf dem damaligen ÖBB-Schienennetz reichen in die frühen 90iger Jahre des 20. Jahrhunderts zurück, im Nationalratswahlkampf 2008 zauberte die SPÖ dann den Regioliner als Fortführung der Straßenbahn ins Mühlviertel aus dem Hut, andere (städtische) Pläne kamen ins Spiel — und mir nichts, dir nichts sind 30 Jahre ins Land gezogen, in denen nichts realisiert wurde.

Der nun proklamierte Schlussstrich unter diese Phase bringt die für den öffentlichen Verkehr verlorene Zeit nicht zurück, aber er ist das längst notwendige Signal, dass doch etwas weitergeht. Oberösterreich braucht einen leistungsfähigen öffentlichen Verkehr, er ist gleichsam der Köder dafür, dass beim 1-2-3-Ticket möglichst viele Menschen anbeißen. Die Umwelt wird es danken.

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