Meinung

von Markus Ebert

Obmanndarsteller

Es wird FPÖ-Chef Norbert Hofer vermutlich nicht berühren, dass der FC Barcelona jetzt seinen Trainer hinausgeworfen hat — obwohl die Mannschaft unter Ernesto Valverde seit 2017 zweimal spanischer Fußballmeister geworden ist und je einmal den Liga-Cup und den Super-Cup gewonnen hat. Auch die aktuelle Führung in der Meisterschaft — gleichauf mit Erzrivalen Real Madrid — hat Valverde nichts genützt.

Dennoch müssten bei Hofer jetzt die Alarmglocken läuten, hat er doch unlängst selbst seine Rolle als Parteiobmann mit jener eines Fußballtrainers verglichen. Das ist bemerkenswert: Der FPÖ-Chef sieht sich nicht als einer jener, die auf dem Feld das Geschehen bestimmen, er will weder Kapitän noch Stürmer sein. Kann er auch nicht, denn diese Rolle hat Klubobmann Herbert Kickl übernommen — er ist in Personalunion Spielführer, Ausputzer und Angreifer.

Im Fußball ist es letztlich oft der Kapitän, der Stimmung gegen den Trainer macht, wenn es nicht ganz nach Wunsch läuft, und in der Regel wird bei mäßigen oder gar ausbleibenden Erfolgen zuerst der Trainer abserviert und nicht die Mannschaft.

„Der FPÖ-Chef sieht sich nicht als einer jener, die auf dem Feld das Geschehen bestimmen.“

Bei Kickls Zug zum Tor ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Obmanndarsteller am Spielfeldrand als Übungsleiter ausgedient hat.

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