Ölpreis im Keller: Tanken wird trotzdem nur wenig billiger

Der Preis der für den österreichischen Markt relevanten Nordsee-Rohölsorte Brent ist seit Jahresbeginn um rund 75 Prozent abgestürzt und lag zuletzt bei 16,33 Dollar (15,04 Euro). Wer derzeit Grund hat mit dem Auto zu fahren, darf sich also freuen – diese Freude wird allerdings getrübt durch die Tatsache, dass die Preise an den Zapfsäulen bei weitem nicht so stark gefallen sind wie der Ölpreis.

Der Liter Diesel kostete zuletzt im Schnitt 1,026 Euro, also um rund 16 Prozent weniger als zu Jahresbeginn. Für einen Liter Super Plus muss man derzeit durchschnittlich 1,202 Euro bezahlen, hier betrug der Preisrückgang im gleichen Zeitraum rund 13 Prozent.

Diese Diskrepanz bei der Entwicklung der Öl- und Treibstoffpreise sorgt bei den Autofahrerklubs immer wieder für Empörung, sei aber nicht zu ändern, sagt Christoph Capek, Geschäftsführer des österreichischen Fachverbands der Mineralölindustrie (FVMI). Unabhängig von Corona fließe eine Veränderung beim Ölpreis nur zu einem Viertel in die Treibstoffpreise ein. „In diesem Bereich liegen wir mehr oder weniger auch jetzt, und das gilt auch, wenn der Preis steigt“, sagte Capek im Gespräch mit der APA.

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Schuld daran sei vor allem der hohe Steueranteil, der bei Otto-Kraftstoffen derzeit etwa 64 Prozent betrage und bei Diesel 57 Prozent. Dieser Anteil sei nicht immer gleich, da die Mineralölsteuer (MÖSt) ein fixer Betrag sei – derzeit 39,7 Cent pro Liter Diesel und 48,2 Cent pro Liter Superbenzin. „Und auf das Ganze kommt noch die Umsatzsteuer drauf“, so Capek.

Das führe dazu, dass der Steueranteil umso höher werde, je weniger der Treibstoff selbst koste. „Selbst wenn das Produkt nichts mehr kostet, müsste man noch immer 58 Cent für Benzin und 48 Cent für Diesel verlangen“, rechnete Capek als Extrembeispiel vor. Der Anteil des Rohöls (ohne Verarbeitung) am Tankstellenpreis von derzeit rund einem Euro mache nur 15 Prozent aus, der Vertrieb 8 über die Tankstellen 8 Prozent. Wenn so wie jetzt deutlich weniger Treibstoff verkauft werde, würden die Personal- und Betriebskosten noch höher ins Gewicht fallen.

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Das Ergebnis: „Je niedriger der Preis bereits ist, desto weniger kann er noch sinken. Die Situation ist für die Tankstellen sehr angespannt.“ Belastet würden die Mineralölfirmen außerdem auch durch den starken Rückgang des Kerosinverbrauchs.

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