Österreich beendete Nations League mit Niederlage und Abstieg

Österreichs Fußball-Nationalteam muss eine Liga tiefer: Mit der 1:3-Niederlage im letzten Spiel der Nations-League-Gruppenphase gegen Kroatien blieb die ÖFB-Auswahl auf Rang vier, obwohl Dänemark mit dem Sieg im Parallelspiel über Frankreich (2:0) die nötige Schützenhilfe geleistet hätte. 45.700 Besucher im Happel-Oval sahen eine bärenstarke erste Hälfte der rot-weiß-roten Kicker, nach der Pause bestraften die Kroaten zwei Abwehrfehler, womit Österreich in Liga B abstieg.

Teamchef Ralf Rangnick überraschte mit einer neuen Grundformation, setzte in der Defensive auf eine Dreierkette mit Kevin Danso, David Alaba und Stefan Posch. Auf den Außen legten Christopher Trimmel und Marcel Sabitzer ihre Rollen enorm offensiv an und sollten viel Druck nach vorne erzeugen. Im Angriff sollten Michael Gregoritsch und Marko Arnautovic, mit 104 Länderspielen nun alleiniger Rekordhalter, für Wirbel sorgen.

Doch das Match begann mit einer kalten Dusche für die ÖFB-Auswahl: Die Kroaten fanden auf Österreichs linker Abwehrseite viel Raum vor, Nicolas Seiwald wollte Vlasic stellen, was nicht gelang und gab damit das Zentrum auf. In der Kette waren die Abstände zu groß, wodurch Vlasic Real-Star Modric bedienen konnte, der ins kurze Eck einschoss (6.).

Kalte Dusche, rasche Antwort

Was nach einem Schock klang, erwies sich allerdings als eine Art Weckruf. Österreich steckte den frühen Rückstand rasch weg und kam nur drei Minuten später zum Ausgleich. Marcel Sabitzer fand per Flanke den Kopf von Christoph Baumgartner, der den Ball unhaltbar ins lange Eck über die Linie beförderte. Etwas Glück war auch dabei, weil Michael Gregoritsch zuvor beim Zuspiel auf Marko Arnautovic wohl aus dem Abseits gekommen war. Weil die Kroaten danach aber für einen Moment in Ballbesitz gelangt waren, hielt der Treffer der Überprüfung durch den Videoschiedsrichter stand.

Topchancen auf Führung

Das Tor verlieh den Österreichern Mut, von Minute zu Minute fand die Rangnick-Elf besser ins Spiel. Immer wieder versuchte man, den Gegner früh unter Druck zu setzen, auch die Dreierkette funktionierte nach den anfänglichen Abstimmungsproblemen nun tadellos. Während die Gäste immer seltener vors Tor von Heinz Lindner, der diesmal Patrick Pentz ersetzte, kamen, war Österreich am Führungstreffer dran. Die wohl beste Möglichkeit vergab Baumgartner nach toller Kombination durchs Zentrum, sein Schuss streifte knapp am langen Eck vorbei (23.). Aus ähnlicher Position scheiterte Arnautovic kurz vor der Halbzeit an Goalie Livakovic.

Abwehrfehler besiegelten Niederlage

Nach der Pause konnte die rot-weiß-rote Equipe nicht mehr ganz an die starke Leistung von der ersten Hälfte anschließen. In der Offensive kamen die Österreicher kaum noch in aussichtsreiche Abschlusspositionen, während die Kroaten mit zunehmender Dauer mehr Kontrolle erhielten. Nach knapp einer Stunde stellte Rangnick auf Viererkette um, brachte Maximilian Wöber, Stefan Lainer und Debütant Muhammed Cham ins Spiel. Eine Umstellung, die sich nicht bezahlt machte: Lainer verteidigte zu zögerlich gegen Perisic, dessen Außenristflanke landete bei Joker Livaja, der sich gegen Wöber, der schlecht positioniert war, durchsetzte und Lindner erneut im kurzen Eck überwand – 1:2 (69.), sehr zur Freude der tausenden kroatischen Fans, die ihrer Mannschaft eine Heimspiel-Atmosphäre bescherten.

Das Unheil nahm nun seinen Lauf, nur drei Minuten später verlor Cham seinen Gegenspieler völlig aus den Augen und Lovren konnte nach einer weiten Flanke auf die zweite Stange ungehindert zum 1:3 einköpfeln. Nur Sekunden später hatte Perisic sogar den vierten Treffer am Fuß, sein Schuss streifte die Latte. Erst im Finish fingen sich die Hausherren wieder, eeine Aufholjagd blieb aber aus. So beendet Österreich die Nations League mit vier Punkten aus sechs Spieltagen auf Rang vier und muss in Liga B absteigen.

Von Christoph Gaigg aus Wien

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