Österreich fordert von der EU Lösung für Problemwölfe

Köstinger: „Wölfe halten sich nicht an nationale Grenzen“

Der Wolf stand am Montag in Brüssel auf der Tagesordnung der EU-Agrarminister. „Wölfe halten sich nicht an nationale Grenzen: Wir brauchen deshalb eine europäische Lösung, um auch die österreichische Alm- und Weidewirtschaft nachhaltig abzusichern“, sagte Ressortchefin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Gemeinsam mit der Slowakei, Tschechien, Deutschland, Finnland und Rumänien forderte sie die EU-Kommission auf, die Situation ernst zu nehmen.

„Wenn jetzt nicht gehandelt und Problemwölfe entnommen werden, werden die heimischen Almen bald nicht mehr bewirtschaftet werden können“, sprach sich Köstinger für einen Abschuss der Tiere aus. „Die friedliche Koexistenz von Wölfen und Almwirtschaft ist eine Illusion. Wölfe sind Raubtiere, die oft wahllos zuschlagen und Almvieh reißen.“

Aktuell leben in Österreich 30 bis 50 Wölfe – davon zumindest ein bestätigtes Rudel. Laut Zahlen aus dem Ministerium gab es in der gesamten Almsaison 2020 knapp 300 Risse, heuer wurden bisher bereits 500 gezählt. Besonders betroffen sind Tirol, Salzburg und Kärnten, dort gibt es schon Regelungen zur „Entnahme“ von Problemwölfen.

Wölfe sind international streng geschützt. Die entsprechenden Regelungen finden sich völkerrechtlich in der Berner Konvention und EU-rechtlich in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Wölfe dürfen nur in Ausnahmefällen abgeschossen werden, etwa wenn aggressive Einzeltiere dem Menschen zu nahe kommen.

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