Österreichs Bischöfe wählen einen Nachfolger für Kardinal Schönborn

Wiener Erzbischof war 22 Jahre Vorsitzender der Bischofskonferenz

Der — kürzlich verstorbene — Grazer Diözesanbischof Johann Weber war ab März 1995 Vorsitzender der Bischofskonferenz, nach seinem überraschenden Rücktritt am 30. Juni 1998 fiel die Wahl auf den erst kurz zuvor zum Kardinal erhobenen Wiener Erzbischof Schönborn.
Der — kürzlich verstorbene — Grazer Diözesanbischof Johann Weber war ab März 1995 Vorsitzender der Bischofskonferenz, nach seinem überraschenden Rücktritt am 30. Juni 1998 fiel die Wahl auf den erst kurz zuvor zum Kardinal erhobenen Wiener Erzbischof Schönborn. © APA/Techt

Ab heute tagt in Mariazell die Bischofskonferenz, und wenn sie am Donnerstag endet, gibt es einen neuen Vorsitzenden. Nach 22 Jahren gibt Kardinal Christoph Schönborn den Vorsitz ab — und zwar mit dreimonatiger Verspätung.

Denn der nach Erreichen des 75. Lebensjahres angekündigte Rücktritt Schönborns sollte Mitte März erfolgen, doch die Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz musste aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt werden.

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Kardinal Schönborn wurde von den Bischöfen gebeten, sein Amt bis auf Weiteres auszuüben. Gleichzeitig wurde von der Bischofskonferenz eine Ad-hoc-Kommission unter dem Vorsitz des Kardinals eingesetzt, die wöchentlich per Videokonferenz getagt und sich mit allen wichtigen und unaufschiebbaren Fragen befasst hat.

Großes Thema Corona

Wenn die Bischöfe nun zu ihren Beratungen im Marienwallfahrtsort zusammenkommen, dann gelten dabei auch besondere Corona-Schutzmaßnahmen. So müssen alle Mitglieder der Bischofskonferenz im Vorfeld einen Corona-Test machen, wie der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, gegenüber Kathpress erläuterte.

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Auch das Tagungsprogramm musste der Situation angepasst werden: So ist diesmal kein Studiennachmittag mit externen Personen geplant. Auch die sonst übliche Festmesse zum Abschluss der Tagung in der Basilika mit zahlreichen Gläubigen entfällt nächste Woche.

Die Corona-Krise steht auch inhaltlich im Zentrum der Tagung. Geplant ist eine eingehende Evaluierung des von vielen Einschränkungen geprägten kirchlichen Lebens der letzten Monate. „Neben den gesamtgesellschaftlichen Konsequenzen der Corona-Krise werden genauso ihre Auswirkungen auf die Kirche ein zentrales Thema der Bischofskonferenz sein“, so Schipka.

Länger als Schönborn stand nur Kardinal Franz König der Konferenz vor — von 1959 bis 1985.

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