Meinung

von Markus Ebert

Österreichs Weg

Wer am Montag in der Früh ein wenig in das „Morgenmagazin“ von ARD und ZDF hineingeschaut hat, konnte sich durchaus berechtigt leicht verwundert die Augen reiben. Denn, so der Sukkus des TV-Konsums: In der vollen Dramatik scheint die Causa Coronavirus bei unseren Nachbarn noch nicht eingeschlagen zuhaben.

Da zerbrach man sich eher den Kopf über eine Beschneidung der Bürgerrechte als über die Frage, warum es ein mehr oder weniger strenges — und vorerst auch nur auf zwei Wochen beschränktes — Ausgehverbot erst jetzt gibt.

Und wiewohl auch Österreich föderal aufgestellt ist, lässt einen die mit dem Föderalismus begründete deutsche Kleinstaaterei bei der bisherigen Corona-Bekämpfung kopfschüttelnd zurück.

„Es wird klar entschieden, und es wird vor allem entlang dieser Entscheidungen gemeinsam gehandelt.“

Natürlich wird man erst in der Aufarbeitung der Krisenbewältigung erkennen, wer wann richtig oder falsch gehandelt hat. Aber eines darf sich Österreich schon zugute halten: Es wird klar entschieden, und es wird vor allem entlang dieser Entscheidungen gehandelt. Und das bis zur letzten Konsequenz, wie die 3000 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Covid-19-Maßnahmengesetz zeigen.

Der Blick nach Deutschland macht jedenfalls sicher: Österreich darf sich von seinem Weg nicht abbringen lassen.

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