Österreichs Wettbewerbsfähigkeit stark gestiegen

Die heimische Wettbewerbsfähigkeit hat sich im internationalen Vergleich verbessert. In einem Ranking der Schweizer Wirtschaftshochschule IMD (International Institute for Management Development) mit 63 Ländern liegt Österreich 2020 auf Platz 16 – das ist um drei Plätze besser als 2019. Singapur verteidigte die Spitzenposition. Das Ranking basiert im Wesentlichen auf Erhebungen vor der Coronakrise.

Auf Rang 2 folgt Dänemark, das im Vorjahr noch auf Platz 8 rangierte, und auf Platz 3 die Schweiz (Vorjahr: 4). Österreich hat mit seinem Ergebnis heuer Deutschland überholt – das Nachbarland verharrte auf Rang 17.

Ein besonders großes Plus in Österreich sind die Produktivität und die Motivation der Arbeitnehmer sowie die Effizienz der Klein-und Mittelbetriebe (KMU). Den Wirtschaftsstandorts zeichnen laut befragten Unternehmen die gut qualifizierten Fachkräfte aus. Bei den Faktoren Produktivität der Arbeitskräfte, effiziente KMU und Lebensqualität liegt Österreich vorne.

„Durch die Coronakrise kämpfen wir gegen eine Weltwirtschaftskrise, die auch vor Österreich nicht Halt macht – Österreich ist jedoch besser als andere Länder durch die Krise gekommen“, meinte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Dienstag in einem Statement. Das aktuelle IMD-Ranking „bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Rang 16 sei „die beste Platzierung seit zehn Jahren“. Gerade jetzt würden weiterhin mit aller Kraft Maßnahmen gesetzt, um den heimischen Standort noch attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen, stellte die Politikerin in Aussicht.

Das IMD-Ranking, das seit 1989 jedes Jahr erscheint und mittlerweile 63 Länder beinhaltet, analysiert vier Kategorien: Wirtschaftliche Entwicklung, Effizienz der Regierung, wirtschaftliche Effizienz der Unternehmen und Infrastrukturqualität. Insgesamt fließen 235 Indikatoren in die Bewertung ein, diese bestehen sowohl aus „harten“ Faktoren – wie etwa BIP, Arbeitslosenzahlen und Steuerquote – als auch aus „weichen“ Umfragedaten zu sozialem Zusammenhalt oder Korruption. Die Ergebnisse sind eine Kombination aus Befragungen von Führungskräften in der Wirtschaft im ersten Quartal sowie Zahlen und Fakten aus dem Jahr 2019. Die Coronakrise konnte also noch nicht im bisher bekannten Umfang einfließen.

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Hongkong rutschte laut IMD World Competitiveness Report gegenüber dem Vorjahr von Platz 2 auf 5 ab. Die USA rangieren heuer gerade noch unter den Top-10, was einer massiven Verschlechterung um sieben Plätze entspricht.

Ebenfalls deutlich schwächer ist China, das sich von Platz 14 auf 20 nach unten entwickelte und somit sogar um vier Plätze hinter Österreich liegt. Die USA und China leiden laut IMD unter dem internationalen Handelskonflikt. Zu den Verlierern in dem Ranking gehören weiters Indonesien und Kasachstan – sie verloren jeweils acht Ränge und landeten auf den Plätzen 40 beziehungsweise 42. Japans Wettbewerbsfähigkeit sank von Rang 30 auf 34.

Das Schlusslicht bildet – wie auch schon 2019 – Venezuela auf Platz 63. Zu den fünf schwächsten Ländern gehören weiters Argentinien (62), die Mongolei (61), Kroatien (60) und Südafrika (59).

Im EU-Vergleich belegt Österreich den siebenten Platz hinter Dänemark, den Niederlanden, Schweden, Irland, Finnland und Luxemburg.

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