Olympia-Feinschliff in der Heimat

Wie sich das Kanu-Duo Lehaci/Schwarz in Finalform bringen will

KANU: OLYMPIAVORBEREITUNG / SCHWARZ / LEHACI

Bei strahlendem Sonnenschein läutete das Kanu-Duo Ana Lehaci/Viktoria Schwarz 47 Tage vor dem ersten Einsatz die finale Vorbereitung auf die Olympischen Spiele ein.

„Wir wollen für uns das perfekte Rennen fahren“, betonte die 35-jährige Schwarz. Damit soll die Finalqualifikation über 500 m gelingen.

Den Feinschliff holen sich die beiden unter der Leitung von Anas Vater Vasile im Regatta-Zentrum Ottensheim. „Hier will jeder das Beste für uns“, erklärte Schwarz. Auf einen Abstecher zur slowenischen Trainingsgruppe wird verzichtet — Corona-bedingt und weil es zuletzt Unstimmigkeiten gegeben habe, wie Trainer Lehaci dem VOLKSBLATT erzählte.

Ein Zentimeter macht den Unterschied

Und so wollen die Linzerinnen in Topform nach Tokio reisen:

Trainingsblöcke: In den nächsten sechs Wochen folgt auf zwei intensive jeweils eine sogenannte „Kompensationswoche“ — damit soll die Spitze punktgenau erreicht werden.

Simulation: Weil bei Olympia mit dem Viertelfinale ein Lauf mehr gefahren wird, müssen die Kanutinnen am 2. August innerhalb von zwei Stunden zwei Mal antreten. „Das werden wir trainieren — inklusive Zeitumstellung“, meinte die 30-jährige Lehaci.

Material: Weil in dieser Sportart jedes winzige Detail zählt, verlängerte Schlagfrau Lehaci (sitzt vorne) ihr Paddel um einen Zentimeter auf 2,14 Meter. und greift etwas breiter. „Jetzt kann ich den Schlag von Ana viel besser aufnehmen“, erklärte Schwarz. Dazu soll das aktuelle neue Boot zusätzlich zum alten, das sich bereits in Tokio befindet, mitgenommen werden.

Doch bei all den exakten Planungen könnte doch auch der Zufall eine große Rolle spielen, denn das Olympia-Gebiet gilt als wenig fair. Vor allem die äußersten Bahnen acht und neun sind bei Wind und Wellen chancenlos.

Von Tobias Hörtenhuber