Oö. Amateurvereinen gehen die Spieler aus

So reagieren die oö. Amateurvereine im Fußball-Unterhaus auf die neue 2G-Regelung

Zahlreiche renommierte Amateurklubs, darunter OÖ-Ligisten wie Donau Linz oder Friedburg, haben große Probleme, infolge der 2G-Regel genügend Spieler auf den Platz zu bringen.
Zahlreiche renommierte Amateurklubs, darunter OÖ-Ligisten wie Donau Linz oder Friedburg, haben große Probleme, infolge der 2G-Regel genügend Spieler auf den Platz zu bringen. © Scharinger/picturedesk.com

38 Bewerbsspiele müssen im oö. Fußball-Unterhaus noch absolviert werden, damit sämtliche Ligen die Hinrunde vollständig abgeschlossen haben. In diesem Fall wäre auch eine Wertung bei einem Abbruch möglich.

Die neue 2G-Corona-Verordnung, wonach nur noch geimpfte oder genesene Spieler eingesetzt werden dürfen, erschwert dieses Vorhaben massiv, dennoch entschied sich der OÖ. Fußballverband — anders als jener in Kärnten — die ausständigen Partien über die Bühne zu bringen. „Die ehestmögliche Sicherstellung einer Wertung war das große Ziel aller Beteiligten“, erklärte Präsident Gerhard Götschhofer.

Der Verband stieß damit teils auf Verständnis, aber auch auf große Ablehnung unter den betroffenen Vereinen, wie ein Rundruf des VOLKSBLATTS zeigt. „Es ist ein Wahnsinn, wir haben keine Spieler mehr“, ist Kurt Baumgartner, Manager von Askö Donau, sauer.

„Das ist nicht fair“

In der OÖ-Liga steht noch eine volle Runde auf dem Programm. „Vier Spieler sind verletzt, einer ist beim Bundesheer, fünf sind nicht geimpft. Ich weiß noch nicht, wie wir am Samstag elf Leute zusammenbringen sollen.“ Ähnlich ergeht es Liga-Rivale SPG Friedburg/Pöndorf. „Es ist eine Katastrophe“, schimpfte Sportchef Franz Neubauer. Er sieht den Wettbewerbsgedanken massiv gefährdet. „Das ist nicht fair.“

Schwer wird es auch für Steyregg im Nachtragsspiel der 1. Klasse Mitte gegen Puchenau am Freitag. Beim Tabellenletzten fallen einige Spieler mit Verletzungen aus und „mehr als fünf“ sind nicht geimpft. „Ich kann ja nicht jeden aufstellen der gerade gehen kann, nur weil er die 2G erfüllt und dann lasse ich mich von Puchenau abschießen“, kritisierte der Sportliche Leiter Mario Wurm die Entscheidung des Verbandes. „Wir haben keine Chance und müssen spielen.“

Debatte um Verschiebung

Grieskirchens Sportlicher Leiter, Robert Marc Steiner, hätte sich ebenfalls eine Verschiebung der letzten Runde ins Frühjahr gewünscht. „Warum das in OÖ nicht passiert, ist mir ein Riesen-Rätsel.“

Es gibt aber auch gegenteilige Meinungen. Freilich vorrangig in jenen Klubs, in denen die Impfrate sehr hoch ist, wie etwa beim ASK St. Valentin. „Ich halte es für richtig, dass nicht unterbrochen wurde. Die Situation war vorherzusehen“, meinte Sportchef Harald Guselbauer. In dieselbe Kerbe schlägt der Sportliche Leiter von Bezirksliga-Nord-Klub Wartberg/Aist. „Wir haben zwei Spieler, die sich aufgrund einer Vorgeschichte nicht impfen lassen, die müssen wir ersetzen und das akzeptieren wir“, erklärte Matej Pavlovic vor dem Nachtrag am Samstag gegen Lembach. Auch beim Gegner wird der „Kader kleiner“. Lembach-Obmann Robert Dietl sieht aber vor allem das Reserve-Match gefährdet. Nichts- destotrotz werde „alles versucht“, damit sowohl die Kampfmannschaft als auch das 1b-Team spielen kann.

Impfstatus künftig als Kriterium für Transfers?

St. Valentins Guselbauer rechnet damit, dass die Regelung die Klubs noch länger begleiten wird, auch in der Frühjahrsvorbereitung. Das könnte sich wiederum auf die Transferaktivitäten auswirken: „Früher hat man Spieler gefragt, ob sie kostenlos frei sind, heute muss man fragen, ob sie geimpft sind“, sagte Guselbauer.

Von Daniel Gruber und Christoph Gaigg

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