OÖ wird noch demenzfreundlicher

„Dossier Demenz“ für vorausblickende Vorsorgemaßnahmen

v.l.: Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander und Stefanie Auer, Leiterin des Zentrums für Demenzstudien an der Donau-Uni Krems
v.l.: Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander und Stefanie Auer, Leiterin des Zentrums für Demenzstudien an der Donau-Uni Krems © Academia Superior/wakolbinger

21.000 Menschen leiden in Oberösterreich an einer Form von Demenz – im Jahr 2050 werden es 48.000 sein. Schon heute ist davon jeder fünfte über 85-Jährige betroffen, Frauen mehr als Männer.

Oberösterreich zu einem demenzfreundlichen Bundesland zu machen, in dem jeder die Hilfe bekommt, die er braucht, sei daher ein großes Ziel, betont Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander.

Das Thema müsse enttabuisiert werden. Denn ein gesunder Lebensstil trage zur Prävention bei, eine frühe Diagnose ermögliche den Betroffenen, länger ein gutes Leben führen zu können.

Wie die Demenzversorgung in OÖ in den kommenden Jahren nachhaltig gelingen kann, das hat die Academia Superior erarbeitet und im „Dosier Demenz“ zusammengefasst. Dieses umfasst die vier Schwerpunkte Bewusstseinsförderung/niederschwelliges Angebot, Risiko-Reduktion, Betreuung/ Pflege sowie Ausbildung/Forschung.

Eine Säule der Demenzversorgung wurde heuer auf ganz Oberösterreich ausgerollt: Im Rahmen des Programms „Integrierte Versorgung Demenz in OÖ“ finden Betroffene und deren Familien in nunmehr elf übers Land verteilten Demenzservicestellen Ansprechpartner, die sie auch langfristig begleiten. Als zweite Säule wurde ein Konzept zur besseren Versorgung von Demenzerkrankten in Alten- und Pflegeheimen erarbeitet.

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Dort seien etwa 85 Prozent der Bewohner betroffen, viele von ihnen nicht diagnostiziert, weiß Stefanie Auer, die Leiterin des Zentrums für Demenzstudien an der Donau-Uni Krems. Mit Maßnahmen wie der Früh- oder Bedürfniserkennung soll die Lebensqualität der Bewohner positiv beeinflusst werden.

Jeder kann Risiko senken

Studien zeigen, dass der Demenz kein unbeeinflussbares Schicksal ist. Vor allem durch

präventive Verhaltensänderungen könnte die Erkrankungsrate bis 2050 um 8,3 Prozent gesenkt werden. Dazu gibt es fünf Empfehlungen: körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, geistige Aktivität, Aktivitäten die ein gesundes Herz erhalten und soziale Aktivitäten.

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