Open-Air-Konzert des Bruckner Orchesters am Hochficht

Mit Picknick am lauen Sommerabend: Das Bruckner Orchester vor der Prachtkulisse des Böhmerwaldes
Mit Picknick am lauen Sommerabend: Das Bruckner Orchester vor der Prachtkulisse des Böhmerwaldes © Land OÖ/Mayrhofer

Das Bruckner Orchester geht in diesem Sommer hinaus auf das Land, um hier sein sehr anspruchsvolles Programm zu präsentieren. Station dieser Konzertreise durch Oberösterreich war diesmal die Skiarena am Fuße des Hochfichts mit einem fulminanten Sommerabend am Dienstag.

Landeshauptmann Thomas Stelzer brachte in seiner Begrüßung die Freude über dieses Konzert als Intention zum Ausdruck, Musik im Land und für die Bevölkerung auf dem Land in einem besonderen Rahmen präsentieren zu dürfen.

Die Kulisse im Böhmerwald, so Stelzer, ist wohl ein besonderer Platz, um dieses Open-Air-Konzert erleben zu dürfen. Stelzer betonte in seiner Begrüßung, dass dieses Konzert als erstes völlig ausverkauft war. Die rund 1000 Besucher, die es sich auf Picknick-Decken bequem machen konnten, dankten dem Landeshauptmann als Initiator mit reichlichem Applaus.

Nach dieser Begrüßung übernahm Markus Poschner, Chefdirigent des Bruckner Orchesters, in launiger Form die Conference und führte erzählend und dirigierend durch den Abend. Das Programm war für einen schönen Abend hier im Böhmerwald gut eingerichtet.

Temperament & Tragik

Nach Mozarts Ouvertüre zur Oper „Le Nozze di Figaro“ als Einstimmung, von Poschner im Tempo sehr rasch angelegt, folgte mit der Ouvertüre „Im Frühling“ von Karl Goldmark ein selten gespieltes, aber sehr stimmungsvolles, fast symphonisches Werk, bei dem die Musizierfreude von Dirgent und Orchester lebhaft zu spüren war.

Mit Johannes Brahms’ „Ungarischem Tanz Nr.1 in g-Moll“ kam Temperament und Begeisterung bei Dirigent und Orchester voll zum Durchbruch, was sich auch auf das Publikum übertrug. Fremd wirkte hingegen der „Rumänische Tanz“ von Bela Bartok. Dabei konnte man die Qualität der Bläser im Bruckner Orchester erkennen.

Dass auch ernste, tragische Musik an diesem Abend ihren Stellenwert haben muss, wurde durch Rossinis „Ouvertüre zur Oper Wilhelm Tell“ eindrucksvoll gezeigt. Bekannte und schwungvolle Musik, getragen u. a. von den Cellis. Berührend die „Zwischenaktmusik“ zur Oper „Rosamunde“ von Franz Schubert, stimmungsvoll und sehr intensiv vor allem von den Streichern gespielt.

Bis zur blauen Donau

Warum Anton Bruckner, der Genius loci, mit dem „Scherzo aus der IV. Symphonie Es-Dur“ an diesem Abend gespielt wurde, ist wohl aus der Verbundenheit des Orchesters mit Bruckner zu verstehen.

Die Tücken eines Open-Air-Konzertes waren vor allem bei den Bläsern zu spüren. Rund ging es dann mit der Ouvertüre zur Oper „Die Fledermaus“ von Johann Strauss (Sohn) weiter, wobei Poschner und seine Musikerinnen und Musiker so richtig mit dem Publikum korrespondierten.

Das war das offizielle Ende des Programmes, der nicht enden wollende Beifall der rund 1000 Zuhörer erwirkte noch zwei Zugaben, den „Ungarischen Tanz N.5 g-Moll“ von Johannes Brahms und als krönende Vollendung „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss. Freude und Dankbarkeit beim Publikum, Orchester und Dirigenten über das gelungene Open-Air Konzert im Böhmerwald.

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