Ordensklinikum Linz schaffte mehr Krebs-OP trotz Corona

Unermüdlicher Einsatz und tägliche Absprachen unter den Spitälern ermöglichten gewohnt gute Behandlung der Patienten

V. l.: Girschikofsky, Bräutigam, LH-Stv. Haberlander, Weltermann
V. l.: Girschikofsky, Bräutigam, LH-Stv. Haberlander, Weltermann © Ordensklinikum

Um den Krebspatienten im Ordensklinikum Linz (OKL) trotz Pandemie die adäquate Behandlung angedeihen zu lassen, wurden in den beiden Corona-Jahren alle Hebel in Bewegung gesetzt.

So ist es etwa – gerade während der Omikron-Welle – durch laufende Absprache der OP-Kapazitäten (oft sogar mehrmals täglich) an den Standorten Elisabethinen, Barmherzige Schwestern und in Zusammenarbeit mit dem KH der Barm. Brüder gelungen, nicht nur die Eingriffe zeitgerecht durchzuführen, sondern mehr Operationen und teilweise etwas kürzere Wartezeiten zu schaffen, schildern die Ärztlichen Direktoren, Michael Girschikofsky (Elisabethinen) und Elisabeth Bräutigam (Barm. Schwestern).

2020 erfolgten exakt 1551 Eingriffe nach Neudiagnosen, 2019 waren es 1452 Krebsoperationen. 2019 wurden im OKL 3080 Patienten mit der Erstdiagnose Krebs behandelt, ein Jahr später waren es 3272. Das belegt für Univ.-Doz. Ansgar Weltermann, Leiter des Tumorzentrums OÖ, dass die Zuweisung durch die niedergelassenen Ärzte trotz Pandemie gut funktioniert habe.

Lediglich durch ein Zurückfahren des Brustkrebsscreenings kam es im April und Mai 2020 zu einem leichten Rückgang der Diagnosen um 7,5 Prozent, der in der Folge aber rasch wieder aufgeholt wurde. Die Mediziner gehen davon aus, dass sich der Heilungsverlauf bei den 23 betroffenen Frauen durch die verzögerte Diagnose um zwei, drei Monate nicht geändert habe.

Ausnahmeregelungen für die Strahlentherapie

Weil Krebspatienten besonders geschützt werden müssen, wurden Hygienekonzepte entwickelt mit getrennten Zugängen und besonderer Vorsicht. Auch Angehörige wurden aufgeklärt, dass eine Corona-Impfung wichtig und vor der Therapie eine freiwillige Quarantäne sinnvoll sei.

„Gerade für Patienten, die eine Strahlentherapie benötigten, hätte eine Unterbrechung negative Folgen gehabt, daher wurde auch Corona-Positiven mit asymptomatischem Verlauf in Absprache mit den Behörden die Fortsetzung der Therapie ermöglicht“, sagt Bräutigam: „Natürlich zu Randzeiten und so geschützt, dass sie nicht auf andere Patienten trafen.“

Rasch erhielten Patienten und Angehörige via Telefon psychologische Betreuung, den Selbsthilfegruppen wurden digitale Lösungen zur Verfügung gestellt.

Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander dankte den Mitarbeitern für „ihr enormes Engagement, trotz Pandemie die Versorgung der Krebspatienten so gut aufrecht erhalten zu haben. Um die Expertise zu bündeln wurde das Tumorzentrum ins Leben gerufen. Ziel ist es, dass Oberösterreich zu einem europäischen Vorzeigebeispiel in der Krebsbekämpfung wird.“ Sich schützen heiße nicht nur, sich gegen Corona impfen zu lassen und die FFP2-Maske zu tragen, sondern auch zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen, so Haberlander.

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