Ottensamer, Koncz, Traxler: Anthology

Eine lange, aufregende musikalische Reise in das Kammermusikreich der gar nicht so selbstverständlichen Auseinandersetzung mit Klarinettentrios verdankt man drei Spitzenmusikern, die unter dem Titel „Anthology“ sieben CDs aufgenommen haben.

Der Klarinettist Daniel Ottensamer von den Wiener Philharmonikern, der Cellist der Berliner Philharmoniker Stephan Koncz und der Pianist Christoph Traxler wählten für ihre Sammlung Originalkompositionen, in denen sie alle klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente in perfekter Beherrschung ausschöpfen und dabei mehrere stilistischen Stationen durchstreifen.

Der Hörer kann in solcher Vielfalt und differenzierter Behandlung des Tonmaterials eine kaum vergleichbare Begegnung mit dem Nischengenre Klarinettentrio erleben. Ein Max Bruch, Arvo Pärt, Nina Rota und viele andere bereicherten die Sparte. Ausnahmsweise sei mir aber gestattet, die Bedeutung des spätromantischen Wiener Komponisten Alexander Zemlinsky auch in der Kammermusik hervorzuheben.

Er schrieb 1896 das Trio für Klarinette (oder Violine), Violoncello und Klavier, das noch ganz in der Nachfolge von Brahms steht und keiner Richtung der Neuen Musik zuzuordnen ist. Das vital-musikantische Finale gelingt hier als besondere Glanznummer, die sich kein aufmerksamer Hörer entgehen lassen sollte.

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