Meinung

von Manfred Maurer

Palästinenser-Ernte

Donald Trumps Nahost-Friedensplan taugt nicht einmal zur Ablenkung vom Impeachment-Verfahren. Denn der Grödaz, der größte Dealmaker aller Zeiten, hat wieder einmal den Mund zu voll genommen, als er den Nahostkonflikt zu lösen versprach.

Seine Chance auf einen Vermittlungserfolg hatte der US-Präsident eigentlich schon vertan, als er 2018 mit der Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem die Einseitigkeit seiner Nahostpolitik dokumentierte.

Es ist daher nicht überraschend, dass die Palästinenser in Trumps Plan schlecht aussteigen. Ihr Zorn sollte sich aber weniger gegen den Präsidenten und das von diesem besser bediente Israel richten, sondern vor allem gegen ihre Anführer. Denn die haben im jahrzehntelangen Ringen um eine Friedenslösung den Palästinenserstaat Stück für Stück verspielt: Die Radikalinskis glaubten immer wieder, mit Krieg und/oder Terror mehr zu erreichen.

Regnete es nicht alle paar Tage Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel und hätten die Menschen dort die Hamas-Terrorbande verjagt, stünde Israel unter größerem Kompromissdruck und hätte wohl auch eine Regierung, in der nicht Hardliner den Ton angeben.

„Die Radikalinskis glaubten immer wieder, mit Krieg und/oder Terror mehr zu erreichen.“

Mit Trumps Plan ernten Palästinenser, was ihre Extremisten gesät haben. Er sollte zumindest ein Umdenkanstoß sein.

Das könnte Sie auch interessieren