Papst schämt sich für „Schande“

Kirche in Frankreich hofft auf Spenden für Missbrauchsentschädigungen

„Moment der Schande“: Papst Franziskus mit französischen Bischöfen in Rom.
„Moment der Schande“: Papst Franziskus mit französischen Bischöfen in Rom. © AFP/Vaticanmedia

„Ich möchte den Opfern meine Trauer, meinen Schmerz über das Trauma ausdrücken, das sie erlitten haben“ — so reagierte Papst Franziskus am Mittwoch auf die tags davor veröffentlichte Erhebung über den sexuellen Missbrauch zehntausender Kinder im Einflussbereich der katholischen Kirche Frankreichs.

Er empfinde „Scham“ über die „Unfähigkeit der Kirche“, die Opfer in den Mittelpunkt ihrer Sorge zu stellen. „Dies ist der Moment der Schande”, sagte der Heilige Vater bei der Generalaudienz im Vatikan und ermutigte die Bischöfe und Ordensoberen, „weiterhin alles zu tun, damit sich ähnliche Dramen nicht wiederholen“.

In der Kirche in Frankreich sind seit den 1950er-Jahren nach Berechnungen einer Untersuchungskommission 330.000 Kinder und Jugendliche — 80 Prozent Buben, 20 Prozent Mädchen — Opfer von sexuellem Missbrauch geworden. Bei den Taten habe es sich in fast einem Drittel der Fälle um Vergewaltigungen gehandelt.

Frankreichs Bischöfe wollen sich die um angemessene Entschädigungen der Opfer bemühen, haben aber keine Rücklagen für entsprechende Zahlungen gebildet. Der Vorsitzende Bischofskonferenz, Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort, wirbt daher um Spenden: „Ich hoffe, dass eine gewisse Zahl von Gläubigen uns helfen wird.“

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