Meinung

von Andreas Hörhager

Partnerschaft lebt

So schnell kann’s gehen.

Das wochenlange Gezerre im Vorjahr um deutliche Gehaltsaufbesserungen, verbunden mit energischen Streikandrohungen, war vielen noch vor Augen, da kam auch schon die überraschende Nachricht von der Einigung. Nach der ersten Tarifrunde, wohlgemerkt.

An sich unerhört, wären die Zeiten nicht so, wie sie 2020 leider sind.

Der Verhandlungsspielraum auf beiden Seiten war denkbar beschränkt. Wenn tausende Jobs wackeln, Werksschließungen drohen, dann können weder Gewerkschafter noch Arbeitgeber medienwirksam die Muskeln spielen lassen, dann sind pragmatische Lösungen gefragt.

Die exakte Abgeltung der bei 1,45 Prozent liegenden Inflation, mit der Option auf eine einmalige Corona-Prämie, ist ein der veritablen Krise geschuldeter Kompromiss.

Traditionell ist der KV-Abschluss der „Metaller“ ein deutliches Signal an andere Branchen. Das wird auch heuer so sein müssen. Denn keine Branche wird es sich leisten können, deutlich mehr zu zahlen. Andererseits haben die Mitarbeiter eine Anerkennung ihrer Leistungen zweifellos verdient.

„Denn keine Branche wird es sich leisten können, deutlich mehr zu zahlen.“

Der ausgehandelte Kompromiss beweist, dass Österreichs Sozialpartnerschaft manchmal zwar scheintot scheint, aber durchaus lebt.

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