Paula Hawkins: Wer das Feuer entfacht

23 Millionen Mal hat sich Paula Hawkins Roman „Girl On The Train“, verfilmt mit Emily Blunt, verkauft. Nun kam mit „Wer das Feuer entfacht“ das dritte Buch der Autorin in den Handel. Es erzählt von einem Mord, der Schicksale mehrerer seelisch verletzter Frauen verbindet.

Hawkins hat viel Gewicht in ihre Charaktere und Erzählweise gelegt, die Handlung überzeugt weniger. Schauplatz London: Auf dem Regent’s Kanal wird auf einem Hausboot die übel zugerichtete Leiche eines Mannes gefunden.

Hat ihn sein letzter One-Night-Stand umgebracht? Oder seine Boots-„Nachbarin“, die Beweisstücke vom Tatort entfernt hat? Und da gibt es noch die verbitterte Tante des Opfers und deren Ex-Mann, die beide Motive haben. Hawkins verpackt in ihren Krimi ein Familiendrama und die Leidensgeschichten von Frauen, geprägt von Verlusten, Erniedrigungen und unaufgearbeiteten Traumen.

Erzählt wird kapitelweise abwechselnd aus der Sicht der Hauptpersonen, in Rückblenden wird die Vergangenheit aufgerollt. Man findet sich schnell in der Handlung zurecht, dem kompliziert anmutenden Aufbau liegt eine letztlich recht simple Story zugrunde. „Wer das Feuer entfacht“ ist durchwegs düster. Die Figuren haben viele Facette, sind aber leicht durchschaubar. Hawkins wollte scheinbar einen verstörenden Noir-Thriller schreiben, dabei aber das Mainstream-Publikum nicht abschrecken.

Paula Hawkins: Wer das Feuer entfacht. Blanvalet Verlag, 416 Seiten, 20,60 Euro

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