Meinung

von Manfred Maurer

Pflicht zur Hilfe

Moria geht ans Gemüt. Wer nicht herzlos ist, kann angesichts der tristen Bilder aus dem gebrandschatzten Flüchtlingslager nur helfen wollen. Auch in Österreich wird immer vehementer gefordert, endlich Menschen von dort zu holen. Ein paar Dutzend könnten doch kein Problem sein, heißt es.

Die Bundesregierung – auch ihr grüner Part! – hat jedoch das große Ganze im Auge zu behalten. Natürlich wäre es ein Klacks, ein paar Unglückliche mit einem Ticket nach Österreich zu beglücken. Das schaffen wir auch noch.

Aber damit wäre es nicht getan. Wer Einzelne aufnimmt, muss die Familienzusammenführung mitdenken. Da sind wir schnell bei ein paar Hundert Personen. Auch das wäre zu schaffen.

Auf Dauer nicht zu schaffen ist aber eine weitere Überforderung der ohnehin ausgereizten Integrationspotenziale. Und diese resultiert nicht nur aus einer quantitativen Herausforderung. Nicht selten haben wir es nämlich mit Menschen zu tun, die zwar einer Kultur der Gewalt entfliehen wollen, diese aber in sich tragen.

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Auch dafür ist Moria ein Beispiel. Gewalt mit Asyl zu belohnen wäre eine Pervertierung jeglichen Asylrechts.

Man muss den Menschen von Moria aus ihrer unmittelbaren Not helfen, keine Frage. Aber nicht, indem Europa sie herholt, sondern indem es ihnen den Weg zurück ebnet und damit anderen aufzeigt: Der migrantische Umweg übers Asylrechts ist ein Irrweg!

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