Pippi Langstrumpf: Das stärkste Mädchen der Welt wurde vor 75 Jahren erfunden

Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ feiert morgen Geburtstag

Sie wurde als Pippi Langstrumpf berühmt, Schauspielerin Inger Nilsson (Szenenfoto von 1968) © dpa

Es sind die Ferien, die Pippi Langstrumpf entgegen all ihrer sonstigen Gewohnheiten in die Schule treiben.

Doch so ganz kommt das rebellische Mädel mit den roten Zöpfen mit dem System nicht zurecht und stellt ihre herrlich überbordende Fantasie im Klassenzimmer wunderbar zur Schau, hinterfragt, kritisiert und verwendet kurzerhand die Wand als Raum für ihr Kunstwerk. Wegen dieser Momente lieben wir das kleine, von Astrid Lindgren erdachte Mädchen über die Maßen.

Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz…

Am 21. Mai 1944 kam Astrid Lindgrens erstes Werk über Pippilotta Viktualia Rollgardina Pefferminz (in der Fernsehserie Schokominza) Efrainstochter Langstrumpf heraus — 75 Jahre ist die Heldin vieler Mädchen also alt.

Der wohl größte Erfolg der Weltliteratur für Kinder begann am Bett eines siebenjährigen schwedischen Mädchens. „Pippi Langstrumpf wurde in dem Moment geboren, als ich zu meiner Mutter sagte: Bitte erzähl’ mir mehr Geschichten“, erinnert sich Astrid Lindgrens Tochter Karin Nyman. Fast schon verzweifelt habe Lindgren darauf gefragt, was sie ihr denn noch erzählen könne, sagt Nyman. „Und da habe ich gesagt: Hmm, erzähl’ mir von Pippi Langstrumpf! Es war bloß ein Name, der mir in den Sinn gekommen ist.“

Aus dieser Idee ist eine der bekanntesten Kinderbuchfiguren des Planeten geworden. Astrid Lindgrens Bücher über die Abenteuer des stärksten Mädchens der Welt sind in 77 Sprachen übersetzt worden, knapp 66 Millionen Exemplare wurden weltweit verkauft. Millionen von Kindern haben sich von Pippis wilden Geschichten begeistern lassen, sei es in Lindgrens Werken oder den ebenso berühmt gewordenen Pippi-Filmen mit Inger Nilsson in der Hauptrolle.

Das „Pippi“-Manuskript zum zehnten Geburtstag

Bis heut ist Pippi ein Vorbild für Heranwachsende in aller Welt, hat aber auch den Feminismus und den Respekt vor Kindern vorangebracht.

All das war am zehnten Geburtstag von Karin Nyman noch undenkbar. Damals, am 21. Mai 1944, erhielt sie von ihrer Mutter ein ganz besonderes Geschenk. „Ich habe das Manuskript von Pippi Langstrumpf bekommen, als ich zehn Jahre alt geworden bin“, sagt sie. Ein Jahr später, im Jahr 1945, kam „Pippi Långstrump“ in der schwedischen Erstausgabe in den Handel.

Die rothaarige und sommersprossige Pippi Langstrumpf lebt am Rande einer namenlosen schwedischen Kleinstadt in einem großen Haus, der Villa Kunterbunt, die sie sich mit ihrem Äffchen Herr Nilsson und einem Schimmel — in den Verfilmungen bekam er den Namen „Kleiner Onkel“ — auf der Veranda teilt. Die Nachbarschaftskinder Tommy und Annika werden schnell zu ihren Freunden, die Pippi mit ihren verrückten Einfällen und ihrem losen Mundwerk auf unglaubliche Abenteuer mitnimmt.

Der Verlag Friedrich Oetinger, der die deutsche Erstausgabe veröffentlicht hatte, hat nun pünktlich zu Pippis 75. Geburtstag eine Reihe von Jubiläumsprodukten und Neuerscheinungen in den Buchhandel gebracht.

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