Planungsstopp für S10 wirft Region und Bewohner um Jahre zurück

Unmut über Vorgehen von Verkehrsministerin Gewessler dominierte Besuchstag von Landesrat Achleitner im Bezirk Freistadt

Der Bezirk Freistadt hat sich in den letzten Jahren wirtschaftlich und touristisch sehr gut einwickelt – ein Hauptgrund dafür ist die Ende 2015 für den Verkehr freigegebene Mühlviertler Schnellstraße (S10), die seither nördlich von Freistadt endet. Doch die Fortsetzung dieses Aufwärtstrends ist durch die vor knapp vier Wochen von Verkehrsminister Leonore Gewessler (Grüne) verkündete Evaluierung der Asfinag-Bauprojekte akut gefährdet. „Den Weiterbau der S10 einer neuerlichen Prüfung zu unterziehen, bedeutet de facto einen Umsetzungsstopp und droht, die Region Freistadt Nord und ihre Bewohner um Jahre zurückzuwerfen“, sagte am Mittwoch Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) in einem Pressegespräch im Ort Kerschbaum in der hauptbetroffenen Gemeinde Rainbach. So warte man bereits seit sieben Monaten auf den UVP-Bescheid des Verkehrsministeriums für das S10-Teilstück Umfahrung Rainbach.

Baustopp hat nichts mit Klimaschutz zu tun

Eine Verzögerung würde auf dem Rücken der verkehrs- geplagten Anrainer ausgetragen. Wirtschaft, Tourismus und nicht zuletzt auch die Umwelt würden von einem raschen Ausbau profitieren, kritisierte Achleitner die Ministerin. „Die Evaluierung habe nichts mit Klimaschutz zu tun, denn auch Elektroautos brauchen Straßen und der Verkehr rollt auch ohne einen Ausbau der Schnellstraße weiter durch die Orte Vierzehn, Apfoltern und Rainbach und verursacht Lärm und Schadstoffe durch den hohen Anteil an Schwerfahrzeugen.“

Der Wirtschafts-Landesrat beharrte darauf, dass es bei vereinbarten Infrastrukturprojekten wie dem Weiterbau der Mühlviertler Schnellstraße oder der Linzer Osttangente keine weiteren Verzögerungen geben dürfe. Der Lückenschluss bis zur Staatsgrenze nach Wullowitz sei für die Menschen essenziell. „Österreich kann hier keinen Sonderweg gehen und den Ausbau einer internationalen Verkehrsachse vereiteln“, betonte Achleitner.      hw

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