Athen kritisiert deutsche Rüstungsexporte an Türkei

Und: Deutsche Außenministerin hofft auf baldigen Panzer-Ringtausch

Deutschland hat sich im griechisch-türkischen Konflikt um Inseln im Mittelmeer so klar wie noch nie an die Seite Griechenlands gestellt. „Griechische Inseln sind griechisches Territorium und niemand hat das Recht, das in Frage zu stellen“, sagte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock am Freitag nach einem Gespräch mit ihrem griechischen Amtskollegen Nikos Dendias in Athen. Ankara hatte zuletzt wiederholt die Souveränität Athens über etliche Inseln in der östlichen Ägäis in Frage gestellt, darunter die Urlaubsinseln Rhodos, Kos und Lesbos.

Kritik an mangelnder Unterstützung aus Berlin

Der griechische Außenminister Dendias zeigte sich trotz der Solidaritätsbekundungen enttäuscht von der bisher mangelnden Unterstützung vor allem auf EU-Ebene. Scharfe Kritik übte Dendias zudem an den deutschen Rüstungsexporten und dem Verkauf von U-Booten an die Türkei. „Mit diesen U-Booten ist die Gefahr groß, dass das Kräfteverhältnis im Mittelmeer aus den Fugen gerät“, sagte er.

Daneben hofft Baerbock auf eine baldige Einigung mit Griechenland über einen Ringtausch zur Versorgung der Türkei mit weiteren Schützenpanzern. „Ich denke, dass wir hier auf einem guten Weg sind“, sagte die Grünen-Politikerin. Es habe bereits gegenseitige Besuche gegeben, um die Panzer zu begutachten und die Ukraine sei auch bereits einbezogen. Im Anschluss reiste Baerbock noch am Freitag zu ihrem Antrittsbesuch in die Türkei, um ihren Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu zu treffen.

Die mobile Version verlassen