Biden fordert mehr Hilfslieferungen für Gaza

US-Präsident sprach mit Israels Ministerpräsident © APA/AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Vor erneuten Krisengesprächen über den Gazakrieg hat US-Präsident Joe Biden den Ausbau der humanitären Hilfe in dem abgeriegelten Küstenstreifen gefordert. In einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu habe Biden betont, dass die jüngsten Fortschritte bei den Hilfslieferungen in voller Abstimmung mit den humanitären Organisationen fortgesetzt und verstärkt werden müssten, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit.

Biden habe unter anderem auf die Vorbereitungen für die Öffnung neuer Grenzübergänge im Norden Israels ab dieser Woche verwiesen. Israel steht international massiv unter Druck, mehr Hilfslieferungen in das abgeriegelte Gebiet am Mittelmeer zu lassen, in dem das israelische Militär seit Oktober gegen die islamistische Hamas kämpft.

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Jüngst hatte das Land Grenzübergänge für Hilfslieferungen geöffnet. Die Vereinten Nationen haben zuletzt eine Zunahme der ankommenden Lastwagen bestätigt, fordern von Israel aber weitere Schritte, um mehr Hilfslieferungen zu ermöglichen.

Bei einem Treffen mehrerer westlicher und arabischer Außenminister in Riad gibt es an diesem Montag neue Bemühungen für eine Waffenruhe im Gazakrieg und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Erwartet wird unter anderem US-Außenminister Antony Blinken. In Kairo will ebenfalls am Montag eine Hamas-Delegation ihre Antwort auf einen Vorschlag für eine Waffenruhe übergeben.

Biden und Netanyahu hätten in dem Gespräch auch das Thema Rafah erörtert, hieß es weiter. Biden habe dabei seinen klaren Standpunkt bekräftigt. Die USA als wichtigster Verbündeter Israels haben die Regierung von Netanyahu wiederholt vor einer groß angelegten Offensive in der Stadt Rafah gewarnt. Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt.

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Israels Außenminister Israel Katz hatte erklärt, Israel sei bereit, den Militäreinsatz in Rafah zu verschieben, sollte ein Geisel-Deal zustande kommen. Hoffnungen auf eine Einigung bei den indirekten Verhandlungen hatten sich allerdings bisher immer wieder zerschlagen. Biden verwies in dem Gespräch mit Netanyahu auf eine Erklärung, in der er mit 17 anderen Staats- und Regierungschefs die Hamas aufgefordert habe, die Geiseln unverzüglich freizulassen, um einen Waffenstillstand und eine Erleichterung für die Menschen in Gaza zu erreichen.

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