Boot mit 45 Geflüchteten vor Jemens Küste gekentert

Vor der Küste des Bürgerkriegslandes Jemen ist nach UNO-Angaben ein Boot mit 45 Geflüchteten gekentert. „Nur vier Überlebende wurden gefunden“, teilte das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) im Jemen mit. Das Boot soll demnach in der Nacht auf Donnerstag nahe Taiz im Südwesten des Landes gekentert sein. Ursache seien starke Winde und Überfrachtung gewesen.

Die Vereinten Nationen arbeiteten mit Partnern zusammen, um die Überlebenden zu unterstützen, hieß in dem Post auf der Online-Plattform X (früher Twitter). Weitere Details gab es zunächst nicht.

Vor allem Migrantinnen und Migranten aus den ostafrikanischen Ländern Äthiopien und Somalia machen sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben immer wieder auf den gefährlichen Weg über die Meerenge zwischen der Küste Dschibutis und dem Jemen. Das Bürgerkriegsland ist dabei meist nicht ihr eigentliches Ziel: Viele planen, sich weiter nach Saudi-Arabien oder in andere Golfstaaten durchschlagen, um dort Arbeit zu suchen.

Am Mittwoch wurde auch vor Mauretanien ein Bootsunglück mit mindestens 15 Toten gemeldet. Etwa 300 Menschen hätten eine Überfahrt von Gambia in Westafrika aus versucht und seien etwa eine Woche auf dem Atlantik unterwegs gewesen, meldete die Internationale Organisation für Migration (IOM). Von den etwa 300 seien 120 Menschen gerettet worden. Mehr als 150 gelten somit als vermisst.

Die Route von Westafrika nach Europa über den Atlantik ist wegen der starken Strömungen besonders gefährlich. Auch auf diesem Weg versuchen aber immer mehr Migranten, Europa zu erreichen. Allein dieses Jahr seien seit Jänner 19.700 Migranten auf die zu Spanien gehörenden Kanaren gekommen und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Im Jemen bleiben Migrantinnen und Migranten oft unter schlechten und gefährlichen Bedingungen stecken, immer wieder kommen Menschen bei der Überfahrt ums Leben. Im Jemen herrscht seit Ende 2014 ein verheerender Konflikt zwischen der Regierung, den Houthi-Rebellen und deren Verbündeten. Nach Ausbruch des Gaza-Krieges spitzte sich die Situation weiter zu.

Mit Attacken auf Handelsschiffe im Roten Meer wollen die Houthi ein Ende der israelischen Angriffe auf Gaza erreichen. Die USA und Großbritannien führten als Reaktion mehrmals Militärschläge gegen Houthi-Stellungen aus.

Zuletzt haben die Houthi auch Israel direkt angegriffen. Israel reagierte daraufhin mit einem Angriff, an dem mehrere Kampfjets beteiligt waren, auf das Einschlagen einer aus dem Jemen kommenden Kampfdrohne im Zentrum von Tel Aviv.

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