Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat eine Aufhebung der Corona-Beschränkungen noch diese Woche gefordert. „Diese restriktiven Maßnahmen sind in einigen Staaten übertrieben, sie haben ihr Ziel nicht erreicht“, sagte Bolsonaro am Montag vor Anhängern vor seinem Amtssitz in Brasília.
Schätzungsweise 70 Prozent der Brasilianer würden sich ohnehin anstecken: „Es hat keinen Sinn, davor weglaufen zu wollen.“ Bolsonaro hat wiederholt die von Regional- und Kommunalbehörden im Kampf gegen das neuartige Coronavirus verhängten Ausgangsbeschränkungen kritisiert.
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Der ultrarechte Präsident hatte sich am Sonntag einer Protestaktion gegen die Corona-Auflagen angeschlossen, bei der eine Militärintervention und die Schließung des Parlaments gefordert wurde.
Anfangs hatte Bolsonaro die Lungenkrankheit Covid-19 als „kleine Grippe“ und den weltweiten Kampf gegen das Coronavirus als „Hysterie“ bezeichnet. Am Donnerstag entließ Bolsonaro den populären Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta, mit dem er seit Wochen über Kreuz lag. Der Minister hatte versucht, strikte Corona-Auflagen durchzusetzen. Gegen die Entlassung Mandettas gab es Proteste in vielen Städten.
Brasilien ist das lateinamerikanische Land mit der höchsten Zahl von registrierten Coronavirus-Infektionen. Bis Sonntag wurden dort mehr als 38.000 Fälle gezählt, mehr als 2.400 Menschen starben nach einer Ansteckung mit dem neuartigen Erreger.