Die Bombe, die die Welt veränderte

Am 6. August vor 75 Jahren warf ein US-Flugzeug die erste Atombombe über Hiroshima ab

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Am 6. August 1945 – heute vor 75 Jahren – kam es zum weltweit ersten kriegerischen Atombombenabwurf: Am Ende des Zweiten Weltkriegs warfen die USA die Bombe mit dem zynischen Namen „Little Boy“ (kleiner Bub) über der japanischen Stadt Hiroshima ab.

Am 9. August erfolgte der Bombenabwurf über Nagasaki. Die Folgen waren und sind verheerend: Bis Dezember 1945 starben dabei geschätzt mehr als 200.000 Menschen. Und noch immer sterben jährlich Menschen an den Spätfolgen der Strahlung.

Explosion zerstörte 90 Prozent der Stadt

Am Tag des Angriffs auf Hiroshima flog der US-Pilot Paul Tibbets in dem nach seiner Mutter benannten B-29-Bomber „Enola Gay“ vom US-Stützpunkt Tinian im Süd-Pazifik zum rund 2500 Kilometer entfernten Hiroshima. Eskortiert von Begleitflugzeugen, klinkte die Bordbesatzung um 8.15 Uhr die Uranbombe 9450 Meter über der Innenstadt aus.

Anschließend flog das Flugzeug ein Wendemanöver, um nicht von der Druckwelle der viereinhalb Tonnen schweren Bombe erfasst zu werden. 576 Meter über dem Shima-Krankenhaus detonierte die Bombe schließlich mit einer Sprengkraft von 12.500 Tonnen. Die Explosion zerstörte etwa 90 Prozent der Stadt und tötete auf einen Schlag schätzungsweise mehr als 70.000 Menschen.

Hiroshima war aufgrund des militärischen Hauptquartiers der kaiserlichen Armee für Westjapan als Abwurfziel gewählt worden. Im Unterschied dazu war das drei Tage sptäter mit der Plutionium-Bombe „Fat Man“ bombardierte Nagasaki eigentlich nicht als Ziel vorgesehen. Stattdessen hätte die Stadt Kokura bombardiert werden sollen, weil sie über mehr Industriegebiete verfügte. Aufgrund einer dicken Wolkendecke über Kokura hat man jedoch umdisponiert.

Wenige Tage nach den Atombombenabwürfen endete der Zweite Weltkrieg auch in Asien mit der Kapitulation Japans.

Jährliches Gedenken auch in Österreich

Jedes Jahr findet am 6. August in Hiroshima eine jährliche Friedenszeremonie im Gedenken an die Opfer statt. Um 8.15 Uhr – dem Zeitpunkt der Explosion – läutet eine Friedensglocke den Beginn eines stillen Gebets ein. In Wien halten heute um 17 Uhr eine pazifistische sowie Anti-Atom-Organisationen ein „Hiroshima-Gedenken für eine Welt ohne Atomwaffen, ohne AKWs und ohne Krieg“ am Stephansplatz ab. Aus aller Welt kommen zudem Appelle zur weltweiten nuklearen Abrüstung.

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