Freigelassene aus Geiselhaft der Hamas: „Jeder Tag ist die Hölle“

Kampfhandlungen in Libanon und Gazastreifen gehen weiter

Am Samstagabend fand in Tel Aviv eine Solidaritätskundgebung für die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln statt.
Am Samstagabend fand in Tel Aviv eine Solidaritätskundgebung für die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln statt. © AFP/Longari

Nach ihrer Freilassung aus der Gewalt der islamistischen Hamas haben Israelis die schlimmen Umstände ihrer Geiselhaft beschrieben.

„Jeder Tag dort ist wie die Hölle“, erzählte die 21-jährige Mia Regev in einem Video, das am Samstagabend bei einer Solidaritätskundgebung für die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln in Tel Aviv gezeigt wurde.

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Ständig „schreckliche Angst“ und kaum Schlaf

Sie habe ständig „schreckliche Angst“ gehabt und nachts kaum geschlafen. Wegen einer schweren Beinverletzung bei der Entführung musste sie nach ihrer Freilassung operiert werden. Ihr Bruder Itai Regev (18) erzählte, er sei 54 Tage lang Geisel der Hamas gewesen. „Jeder Tag fühlt sich an wie eine Ewigkeit.“

Die 72-jährige Adina Mosche, die nach 49 Tagen freigelassen worden war, erzählte, viele ihrer älteren Freunde seien immer noch Geiseln. „Sie sind alt, haben schwere Krankheiten und keine passenden Medikamente.“ Wie andere Geiseln berichtete sie von starkem Hunger, weil sie kaum etwas zu essen bekommen habe.

Erneut Beschuss an Grenze zum Libanon

An Israels Grenze zum Libanon ist es am Sonntag erneut zu gegenseitigen Angriffen gekommen. Nach libanesischen Medienberichten griff die israelische Artillerie Ziele im südlichen Libanon an. Videoaufnahmen zeigten schwere Explosionen.

Im Norden Israels hatten am Morgen die Warnsirenen geheult. Zudem hat die israelische Armee ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Am Samstag seien mehr als 250 Ziele am Boden, aus der Luft und vom Meer aus angegriffen worden, teilte die Armee am Sonntagmorgen mit.