Iran verkündet Steigerung der Uran-Anreicherung auf 60 Prozent

Wiener Gespräche über Rettung des Atomdeals dennoch fortgesetzt

Mitten in den Wiener Gesprächen über eine Wiederbelegung des Atomabkommens hat der Iran einen weiteren massiven Verstoß gegen dessen Bestimmungen begangen.

In der Nacht auf Freitag sei eine Uran-Anreicherung auf 60 Prozent gelungen, gab der iranische Atomchef Ali Akbar Salehi laut der Nachrichtenagentur Fars auf Twitter bekannt.

Bisher war in der Atomanlage Natanz mit den neuen im Land hergestellten Zentrifugen eine Anreicherung auf maximal 20 Prozent erfolgt.

Nur Anreicherung von 3,67 Prozent erlaubt

Der Atomdeal aus dem Jahr 2015 erlaubte dem Land nur die Herstellung von höchstens auf 3,67 Prozent angereichertem Uran.

Ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sprach am Freitag in Brüssel von einer „sehr beunruhigenden Entwicklung“. Aus EU-Sicht gebe es für das Handeln keine glaubwürdige Erklärung oder nichtmilitärische Rechtfertigung, sagte er.

Mit der Steigerung auf 60 Prozent will das Land den Druck auf die Partner des Atomabkommens von 2015 erhöhen. Die diplomatischen Bemühungen zur Rettung des Wiener Atomdeals wurden indes fortgesetzt.

Iranische Diplomaten waren am Freitag bemüht, die konkrete Bedeutung des Schrittes herunterzuspielen. Es werde „nur in geringen Mengen“ zu 60 Prozent angereichertes Uran produziert, sagte ein Diplomat.

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