Labor-Sieg in Australien

Sozialdemokraten in Down Under werden Klimaschutzpolitik forcieren

In Australien hat die Labor-Partei die Parlamentswahl gewonnen und löst damit die konservative Regierung nach knapp zehn Jahren an der Macht ab. Noch vor der Auszählung aller Stimmen räumte Ministerpräsident Scott Morrison am Samstagabend die Niederlage ein und gratulierte Oppositionschef Anthony Albanese. „Dies ist eine schwere Nacht für die Liberalen“, sagte der 54-Jährige, der zugleich seinen Rücktritt vom Parteivorsitz ankündigte.

Medien: „Blutbad“ für Morrisons Koalition

Medien sprachen am Sonntag von einem „Blutbad“ für Morrisons Koalition. Die Abstimmung sei zum Referendum über den ungeliebten und als „Bulldozer“ verschrienen Regierungschef geworden, schrieb der australische „Sunday Telegraph“. Wahlsieger Anthony Albanese will Down Under zur „Supermacht der Erneuerbaren“ machen. Der 59-jährige Labor-Chef Albanese, der den Kampf gegen den Klimawandel zu einem zentralen Thema seiner Wahlkampagne gemacht hatte, soll schon am Montag vereidigt werden. In seiner Siegesrede zeigte Albanese, der mit Spitznamen „Albo“ heißt, wohin die Reise gehen könnte: „Gemeinsam können wir die Chance nutzen, Australien zu einer Supermacht für erneuerbare Energien zu machen.“

Erstmals bekamen unabhängige Kandidaten sowie die australischen Grünen enormen Zulauf. Offen ist noch, ob Albaneses Sozialdemokraten eine eigene Mehrheit im Unterhaus haben oder auf die Stimmen anderer Parteien angewiesen sein werden.

Experten zufolge kann es wegen des komplizierten Wahlsystems in Down Under noch dauern, bis alle 151 Sitze im Unterhaus verteilt sind.

Die mobile Version verlassen