Lage auf Lesbos bleibt angespannt

Bundesregierung startet Soforthilfe –Katastrophenfonds erhöht

Wenige Tage nach dem Großbrand, der das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos zerstörte, bleibt die Situation auf der Insel angespannt. Inzwischen konnten rund 300 Migranten ein neues, provisorisches Zeltlager beziehen. Vor ihrer Aufnahme ins neue Lager mussten alle einen Coronavirus-Schnelltest machen. Dabei sei bei sieben Flüchtlingen das Virus entdeckt worden, berichtete der Sender unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Sie seien zur Isolation in einen abgelegenen Teil des Zeltlagers von Kara Tepe, das für 3000 Menschen ausgelegt ist, gebracht worden.

Wieder Zusammenstöße mit der Polizei

Die Lage auf der Insel war auch am Sonntag höchst angespannt. Mehrere Tausende Migranten harren auf den Straßen aus. Die Behörden suchen nach weiteren Orten, wo Zeltlager eingerichtet werden können. Zahlreiche Migranten forderten, nach Westeuropa weiterziehen zu dürfen. Im Laufe des Samstags war es immer wieder zu spontanen Demonstrationen und in der Folge auch zu Zusammenstößen zwischen Flüchtlingen und Polizei gekommen. Migranten warfen mit Steinen. Die Polizei setzte Tränengas ein.

Die österreichische Bundesregierung startet unterdessen die Soforthilfe. Im Rahmen eines „Soforthilfepakets“ sollen diese Woche vom Innenministerium 400 Unterkünfte (ausgestattet mit Heizungen, Betten, Decken, etc.) für 2000 Personen inklusive Hygienepakete und sonstigen Hilfsgütern für die Betroffenen nach Griechenland geschickt werden, hieß es in einem gemeinsamen schriftlichen Statement von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) gegenüber der APA. Geplant ist zudem die Verdopplung des Auslandskatastrophenfonds auf 50 Millionen Euro.

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