Bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Berichten mindestens sieben Menschen getötet worden. Mehrere weitere Personen hätten Verletzungen erlitten, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA am Sonntag. Mehrere Todesopfer wurden von WAFA auch aus dem Westjordanland gemeldet. Nahe Jenin sei ein Fahrzeug mit mehreren jungen Männern beschossen worden. Israels Armee bestätigte in diesem Fall Luftattacken auf „Terroristen“.
Unter den Toten bei den Luftangriffen im zentralen und im südlichen Teil des Gaza-Küstenstreifens seien auch zwei Kinder, die im Bereich einer „humanitären Zone“ im Süden des Gazastreifens getroffen wurden, berichtete die Agentur WAFA.
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Die israelische Armee hatte am Samstag mitgeteilt, es sei eine Raketenabschussrampe in einem als humanitäre Zone deklarierten Gebiet von der Luftwaffe angegriffen worden. Nach dem Angriff seien von dem attackierten Ort aus Raketen geflogen, die aber nicht israelisches Gebiet getroffen hätten.
Die Armee betont stets, sie gehe im Gazastreifen gegen die islamistische Terrororganisation Hamas vor und ergreife Maßnahmen, um das Risiko für Zivilisten zu mindern, wie etwa der Einsatz von Präzisionswaffen und eine Überwachung aus der Luft.
Im Westjordanland blockierten der Agentur WAFA zufolge mehrere israelische Militärfahrzeuge den Ort des Angriffs und verhinderten den Zugang von Krankenwagen. Jenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Die ohnehin angespannte Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft. Seither wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 760 Palästinenser getötet.
Israels Luftabwehr fing seinerseits nach Militärangaben am Sonntag eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete ab. Zuvor hatten den Angaben nach bei Tel Aviv sowie an weiteren Orten Alarmsirenen geheult. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, es habe sich um eine ballistische Rakete gehandelt. Den Militärangaben nach wurde sie abgefangen, bevor sie in israelisches Gebiet eindrang.
Die wie die Hisbollah ebenfalls mit dem Iran verbündete Houthi-Miliz im Jemen hatte ungeachtet der Waffenruhe im Libanon mit weiteren Angriffen auf Israel gedroht. Die Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen, wo Israel seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 Krieg gegen die islamistische Organisation führt, gehe weiter.
Die Houthis im Jemen haben seit Beginn des Krieges wiederholt Raketen und Drohnen auf Israel abgeschossen. Sie wollten damit ihre Solidarität mit den Palästinensern ausdrücken, erklärten sie.