Palästinenser: Bub bei Zusammenstößen im Westjordanland getötet

Bei Konfrontationen im Zuge eines israelischen Armeeeinsatzes im besetzten Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge am Mittwoch ein 14-Jähriger getötet worden. Dem Burschen sei ins Herz geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. In einem Ort östlich der Stadt Kalkilia sei es zu Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern gekommen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Vier Menschen wurden Wafa zufolge festgenommen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, in dem Ort im Nordwesten des Palästinensergebiets habe ein Palästinenser einen Molotowcocktail auf einen zivilen, israelischen Bus gefeuert. Zudem habe es gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Verdächtige hätten Steine auf die israelischen Einsatzkräfte geschleudert. Diese hätten daraufhin scharf geschossen und dabei eine Person getroffen.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober noch einmal deutlich verschärft. 384 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland getötet. Allein diesem Jahr kamen dem Ministerium zufolge 78 Palästinenser im Westjordanland bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben.

Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

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