Prominente Unterstützung

Internationale Solidarität mit iranischen Frauen wächst

Die Proteste im Iran ziehen trotz und wegen der Polizeigewalt immer weitere Kreise.
Die Proteste im Iran ziehen trotz und wegen der Polizeigewalt immer weitere Kreise. © AFP/UGC/Israel Out

Die Proteste nach dem Tod von Mahsa Amini (22) werden zusehends internationaler. Nun setzten mehr als 50 französische Schauspielerinnen und Prominente ein Zeichen der Solidarität.

„Für die Freiheit“, sagt die Schauspielerin Juliette Binoche zu Beginn eines Videos, dann fasst sie ihre Haare mit einer Hand zusammen und schneidet sich etwa 15 Zentimeter ihres Zopfes ab. Auch Isabelle Adjani, Marion Cotillard, Charlotte Gainsbourg und Isabelle Huppert greifen zur Schere, ebenso Jane Birkin und Angele.

In Zwischentexten wird die Geschichte der 22-jährigen Mahsa Amini erzählt, die am 13. September in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden war. Drei Tage später war sie tot. „Ihr wurde lediglich vorgeworfen, das Kopftuch nicht korrekt getragen zu haben. Sie starb, weil sie ein paar Haarsträhnen sehen ließ.“

Warnung aus Teheran

Der Iran hat die Europäische Union vor „unüberlegten Maßnahmen“ im Zusammenhang mit den anhaltenden Protesten im Land gewarnt. „Falls die EU hastige und unüberlegte Maßnahmen ergreifen sollte, sollte sie sich auf effektive Gegenmaßnahmen des Irans einstellen“, drohte Außenminister Hussein Amirabdollahian seinem italienischen Amtskollegen Luigi Di Maio.

EU protestiert

„Irans Führung muss die anhaltende Gewalt gegen seine eigene Bevölkerung sofort einstellen und eine unabhängige Untersuchung des Todes von Masha Amini im Polizeigewahrsam sicherstellen. Viele Iranerinnen und Iraner machen dem Regime klar, dass sie sich die Unterdrückung, die leider schon seit Jahrzehnten anhält, nicht mehr gefallen lassen“, erklärten die EU-Parlamentarier Angelika Winzig und Lukas Mandl (beide ÖVP). Am Donnerstag will die EU eine Resolution zum Tod von Masha Amini gegen die Unterdrückung der Frauenrechte und die Gewalt im Iran verabschieden.

Österreichs Außenministerium hat, wie berichtet, eine Reisewarnung für das ganze Land herausgegeben und alle Österreicher dringend aufgefordert, den Iran zu verlassen.

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