Schlappe für Johnsons Partei bei Nachwahl in Tory-Hochburg

Votum galt als Stimmungstest für unter Druck stehenden Regierungschef

„Ihre Regierung, die von Lügen und Prahlereien geleitet wird, wird nun die Rechnung begleichen müssen“, sagte Helen Morgan nach ihrem Wahlsieg zur Premier Boris Johnson.
„Ihre Regierung, die von Lügen und Prahlereien geleitet wird, wird nun die Rechnung begleichen müssen“, sagte Helen Morgan nach ihrem Wahlsieg zur Premier Boris Johnson. © AFP/Ellis

Die Partei des britischen Premierministers Boris Johnson hat bei einer Nachwahl zum Unterhaus eine schwere Schlappe hinnehmen müssen. Im ländlichen Wahlkreis North Shropshire in Mittelengland, seit Jahrzehnten eine Tory-Hochburg, eroberte die Liberaldemokratin Helen Morgan das Mandat, wie am Freitag bekannt gegeben wurde. Der ohnehin parteiintern und in der Öffentlichkeit massiv unter Druck stehende Johnson sieht sich nun der wachsenden Gefahr einer Parteirevolte ausgesetzt.

„Die Party ist vorbei“

Morgan erzielte 47 Prozent der Stimmen und einen Vorsprung von fast 6000 Stimmen gegenüber dem konservativen Kandidaten. Die Wähler hätten eine klare Botschaft an Johnson gerichtet: „Die Party ist vorbei“, sagte die Liberaldemokratin nach ihrem Wahltriumph.

Die Nachwahl in North Shropshire war angesetzt geworden, weil der dortige konservative Abgeordnete Owen Paterson nach gut 24 Jahren im Parlament wegen einer Lobbyismus-Affäre zurücktreten musste. Johnson hatte sich Anfang November in die Affäre eingeschaltet und versucht, ein Disziplinarverfahren gegen den Tory-Abgeordneten zu stoppen – musste dann aber angesichts der Empörung in den eigenen Reihen einen Rückzieher machen. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 46,3 Prozent,

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