Acht Tote nach russischem Raketenangriff im Gebiet Odessa

Nach dem russischen Raketenangriff auf Hafeninfrastruktur im Gebiet Odessa ist die Zahl der Toten nach Behördenangaben auf acht gestiegen. „An den erlittenen Verletzungen starb ein 26-jähriger junger Mann im Krankenhaus“, teilte Gouverneur Oleh Kiper bei Telegram mit. In der Früh hatte er bereits über den Tod eines zuvor verletzten 46-jährigen Hafenarbeiters informiert. Am Vorabend war zunächst von sechs Toten die Rede gewesen. Gut ein Dutzend Menschen wurde verletzt.

Zum genauen Ort des Angriffs machte Kiper keine Angaben. Zuvor hatten Beobachter von einer ballistischen Rakete in Richtung des Hafens Tschornomorsk nahe Odessa geschrieben. In lokalen Gruppen in sozialen Netzwerken gab es Aufrufe für Blutspenden. In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih wurden zudem bei einem russischen Drohnenangriff mindestens zwei Menschen verletzt, als dort ein fünfstöckiges Wohnhaus beschädigt wurde.

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In der südukrainischen Stadt Saporischschja wurden nach Angaben der Behörden bei Angriffen in der Früh vier Menschen verletzt und 29 Gebäude beschädigt worden. Russland habe dabei offenbar Gleitbomben eingesetzt, teilte die ukrainische Polizei mit. Die ukrainische Armee gab bekannt, dass sie in der Nacht insgesamt 41 russische Drohnen abgeschossen habe.

In der südrussischen Kaukasus-Region Adygeja wurde nach Angaben der Behörden ein Dorf wegen eines Brandes nach einem Drohnenangriff evakuiert. Dabei handle es sich um das Dorf Rodnikowy, teilen die Regionalbehörden auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Der Angriff habe die Vororten der Stadt Maykop getroffen. Es habe keine Verletzten gegeben. In der Nähe der Stadt befindet sich der Militärflughafen Chanskaja. Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen verstärkt Ziele tiefer in Russland attackiert, um die Logistik der russischen Invasionstruppen zu schwächen.

Das ukrainische Parlament erhöhte indes zur weiteren Finanzierung des Krieges die Steuern. Für das Gesetz stimmte eine deutliche Mehrheit, meldeten lokale Medien unter Berufung auf Parlamentsabgeordnete. Kern ist dabei eine Erhöhung der bereits 2014 eingeführten Kriegsabgabe auf Einkommen abhängig Beschäftigter von 1,5 auf 5 Prozent. Für Soldaten werde diese aber nicht erhöht. Welche weiteren Anhebungen in die Endversion des Gesetzes kamen, blieb zunächst unklar.

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Nach Angaben der pro-europäischen Partei Holos wurden auch höhere Steuern für Einzelunternehmer und Kleinunternehmen, eine Steuer von 50 Prozent auf die Gewinne von Banken und von 25 Prozent auf die Gewinne von Finanzfirmen beschlossen. Die Steuererhöhungen treten rückwirkend bereits ab dem 1. Oktober in Kraft. Sie finanzieren einen Teil des kürzlich verabschiedeten Nachtragsbudgets in Höhe von umgerechnet über zehn Milliarden Euro. Gut die Hälfte des ukrainischen Budgets werden durch Kredite und Hilfsgelder aus dem Ausland finanziert. Die Ukraine war dem Pro-Kopf-Einkommen nach bereits vor dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 das ärmste Land Europas.