US-Marine befreite im Golf von Aden gekaperten Tanker

Die US-Marine hat einen von Bewaffneten gekaperten Tanker im Golf von Aden befreit und nach eigenen Angaben fünf Menschen festgenommen, die das Handelsschiff vor der Küste des Jemen angegriffen hatten. Wie das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am frühen Montagmorgen weiter mitteilte, sind die Besatzung und das Schiff in Sicherheit.

Die US-Marine reagierte demnach auf einen Notruf des Chemietankers „Central Park“. Als die US-Streitkräfte an dem Schiff ankamen, hätten fünf bewaffnete Personen das Schiff verlassen und versucht, auf einem kleinen Boot zu fliehen. Sie seien verfolgt worden, „was schließlich zu ihrer Kapitulation führte“, so das US-Militär. Die „Central Park“ ist Teil des Unternehmens Zodiac Maritime, welches vom israelischen Geschäftsmann Eyal Ofer geleitet wird.

Nach Angaben des Regionalkommandos wurden in den frühen Morgenstunden zwei ballistische Raketen aus von Houthi-Rebellen kontrollierten Gebieten im Jemen auf den Standort der „Central Park“ und auf den des US-Schiffs abgefeuert. Die Raketen landeten etwa zehn Seemeilen von den Schiffen entfernt. Es wurden keine Schäden oder Verletzte gemeldet.

Die jemenitische Regierung machte die mit dem Iran verbündeten Houthi-Rebellen für den Angriff auf die „Central Park“ verantwortlich. Die Houthis, die 2014 die Kontrolle über die Hauptstadt Sanaa und andere Gebiete im Jemen übernahmen, haben sich bisher nicht geäußert. Nach dem Umsturz entspann sich ein Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten aufseiten der jemenitischen Regierung und dem Iran aufseiten der Houthis. In früheren Statements hatten sie erklärt, jedes israelische Schiff ins Visier zu nehmen, solange der Krieg in Gaza weiter andauert.

Vor über einer Woche hatten die Rebellen vor der Küste des Jemen im Roten Meer bereits ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Die Houthis teilten daraufhin mit, ein israelisches Schiff aufgrund der Angriffe Israels im Gazastreifen gekapert zu haben. Israelischen Medien zufolge handelte es sich dabei um ein Frachtschiff, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört.

Die USA haben den Iran für nicht näher bezeichnete Angriffe auf mehrere Schiffe in der Region in den vergangenen Jahren verantwortlich gemacht. Die Regierung in Teheran hat eine Beteiligung bestritten.

Die mobile Version verlassen