Vatikan untersucht Missbrauchsfälle in Spanien

Der Vatikan hat eine umfassende Untersuchung gegen 251 Mitglieder des Klerus und einige Laien in religiösen Einrichtungen eingeleitet, die des Kindesmissbrauchs beschuldigt werden. Dies berichtete die spanische Tageszeitung „El Pais“ (Sonntagsausgabe). Ein Reporter der Tageszeitung habe dem Papst Anfang Dezember während seines Flugs nach Griechenland ein 385-seitiges Dossier mit den Ergebnissen einer Untersuchung zum Thema Missbrauch in der spanischen Kirche übergeben.

Das Dossier wurde an die Glaubenskongregation überreicht, die für die Bewertung von Untersuchungen über Pädophilie in der gesamten katholischen Welt zuständig ist und vom spanischen Jesuiten Luis Ladaria geleitet wird. El Pais übergab das Dossier auch an den Vorsitzenden der spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Juan José Omella, Erzbischof von Barcelona. Im Dossier geht es um mutmaßliche sexuelle Übergriffe, die zwischen den 1940er und 2000er Jahren in Spanien begangen wurden. Der Vatikan habe den Missbrauchsopfern die „Aufmerksamkeit“ und „Nähe“ des Papstes übermittelt, berichtete „El Pais“.

Der Pontifex wies die Glaubenskongregation an, die gemeldeten Fälle zu untersuchen. Die spanische Bischofskonferenz, die sich bisher geweigert hat, eine allgemeine Untersuchung über angeblichen Missbrauch in der spanischen Kirche einzuleiten, hat nun ebenfalls begonnen, die Fälle zu prüfen, fügte El País hinzu.

Die spanische Zeitung begann 2018 eine journalistische Untersuchung, durch die sie 602 Fälle von angeblichem Missbrauch aufdeckte und mindestens 1.237 Opfer identifizierte. Derzeit gibt es keine offiziellen Daten über Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche in Spanien.

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