Verletzte bei ukrainischem Drohnenangriff in Russland

Die Ukraine hat eine russische Öl-Raffinerie und eine Drohnenfabrik weit hinter der Frontlinie angegriffen. In der Teilrepublik Tatarstan sei eine der größten Raffinerien Russlands angegriffen und beschädigt worden, hieß es am Dienstag. Eine Drohne habe das Ziel am Dienstag fast 1.300 Kilometer hinter der Frontlinie getroffen. Russland bestätigte den Angriff. Nach Angaben der Rettungsdienste wurden mindestens sieben Menschen verletzt.

Es habe aber keine ernsthaften Schäden gegeben, der „technologische Prozess“ der Unternehmen sei nicht gestört worden, teilte der Republikschef Rustam Minnichanow auf seinem Telegram-Kanal mit.

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In der Stadt Jelabuga explodierten nach russischen Angaben zwei Drohnen dicht bei einem Studentenheim. Videos in Telegram-Kanälen zeigen, wie sich Menschen angesichts der Explosionen zu Boden werfen. Nach früheren ukrainischen Angaben werden in einer Sonderwirtschaftszone in Jelabuga Kampfdrohnen des iranischen Bautyps Shahed produziert. Die Studenten einer technischen Hochschule arbeiten in dieser Fabrik.

In der zweiten angegriffenen Stadt Nischnekamsk gibt es große Ölverarbeitungsanlagen des regionalen Ölkonzerns Tatneft. Von Reuters ausgewertete Videobilder des Angriffs auf die Raffinerie deuten daraufhin, dass ein Teil der Taneco-Raffinerie, die zu Tatneft gehört, getroffen wurde. Sie zählt zu den größten des Landes und kann täglich 340.000 Fass Treibstoff produzieren. Der getroffene Teil ist etwa für die Hälfte der Produktion verantwortlich.

Bei ihrer Abwehr des russischen Angriffskrieges greift die Ukraine seit mehreren Wochen systematisch russische Ölraffinerien mit Kampfdrohnen hoher Reichweite an. Die Republik Tatarstan ist hoch industrialisiert und liegt etwa 1.000 Kilometer südöstlich von Moskau. Es ist ungewöhnlich, dass die Ukraine Ziele in dieser großen Entfernung angreift und trifft. Dies wirkte sich auch auf die Währung Russlands aus: Der Rubel gab nach der Nachricht der Attacke gegenüber dem Dollar nach.

Russland seinerseits hat nach Angaben der Ukraine in der Nacht erneut die Energieinfrastruktur des Landes angegriffen. Ziel der Drohnenattacken seien die Regionen Dnipropetrowsk und Kirowohrad gewesen, teilt das ukrainische Militärkommando Süd mit. In Kirowohrad habe es einen Einschlag gegeben. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Der ukrainische Generalstab erklärt unterdessen, in der Nacht seien neun von zehn russischen Drohnenangriffen abgewehrt worden.

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