Vilimsky stellt sich in Spionageaffäre hinter AfD

Vilimsky sieht die AfD in diesem Fall als Opfer © APA/Archiv/GEORG HOCHMUTH

Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) erhält in der Spionageaffäre um ihren EU-Spitzenkandidaten Maximilian Krah Rückendeckung von der FPÖ. „Ich sehe die AfD hier als Opfer“, sagte FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky am Sonntag in der ORF-Pressestunde unter Verweis auf den Zeitpunkt der Festnahme von Krahs Mitarbeiter, der angeblich für China spioniert haben soll, wenige Wochen vor der Europawahl. „Diese Geschichte stinkt hier unglaublich“, so Vilimsky.

Der deutsche Verfassungsschutz sei dem Mitarbeiter nämlich schon „seit Jahren“ hinterher. „Wieso informiert der deutsche Verfassungsschutz nicht den AfD-Abgeordneten? Wieso werden Leute wie ich nicht informiert?“, fragte der EU-Spitzenkandidat der FPÖ rhetorisch. Den vergangene Woche in Deutschland wegen Spionage verhafteten Krah-Mitarbeiter stellte Vilimsky zugleich auf eine Stufe mit den zehntausenden eingetragenen Lobbyisten in Brüssel. „Er ist einer von vielen.“

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Vilimsky stellte zugleich die Motivation Chinas infrage, den Mitarbeiter eines Europaabgeordneten wie Krah anzuwerben, gegen den die anderen Fraktionen einen „Cordon Sanitaire“ gebildet hätten und „wo überhaupt keine Einbindung in die Entscheidungsfindung stattfinden kann“. Gleichwohl äußerte sich der FPÖ-Europaabgeordnete lobend über die AfD. Sie sei eine „Reformkraft“ für Deutschland und werde „bis aufs Blut bekämpft von den klassischen Parteien“.

Während bei der AfD „irgendein kleiner Mitarbeiter möglicherweise für irgendwen Informationen gesammelt“ habe, gebe es bei den beiden dominierenden europäischen Parteien „zwei Dinosaurier-, zwei Elefantenskandale“, empörte sich Vilimsky über die Korruptionsaffäre rund um die abgesetzte sozialistische griechische Europaparlaments-Vizepräsidentin Eva Kaili sowie die Impfbeschaffungs-Vorwürfe gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Letztere bezeichnete er als „politische Witzfigur“ und „Person, die ich nicht an der Spitze der Europäischen Union haben will“. Auf die Frage nach seinen häufigen Verbalausfällen und ob er diesbezüglich als Politiker nicht Vorbild sein sollte, antwortete Vilimsky „Ja und nein“. Diesbezüglich spielte er den Ball an die Medien weiter. So nehme er bei Journalistenbriefings in Europaparlament „zu allen Sachthemen Stellung, aber interessiert das keinen Menschen, es wird nicht einmal mitgeschrieben“. Daher überziehe und provoziere er bewusst, um „an die Wähler heranzukommen“.

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