1050 neue Anfängerplätze bis 2026

Minister Polaschek kündigt nun doch Ausbau der FH-Studienplätze an

In Hagenberg im oö. Mühlviertel steht eine Vorzeige-Fachhochschule.
In Hagenberg im oö. Mühlviertel steht eine Vorzeige-Fachhochschule. © FH OÖ/Frühmann

Die bundesfinanzierten Studienplätze an den Fachhochschulen (FH) werden doch ausgebaut. Im neuen FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan sind bis 2025/26 1050 neue Anfänger-Studienplätze bzw. insgesamt 2625 neue Studienplätze vorgesehen.

Im Jänner hatte ein Entwurf für Aufregung gesorgt, in dem kein Ausbau enthalten war.

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Fördersätze unverändert

Keine Änderungen gegenüber dem Entwurf gibt es bei der geplanten Erhöhung der Fördersätze. FH werden anders als die Universitäten vom Bund durch Förderungen pro besetztem Studienplatz finanziert (abseits davon gibt es noch Studiengänge im Gesundheitsbereich, die vor allem von den Ländern finanziert werden, Anm.). Die Fördersätze steigen vor allem mit dem Technikanteil des Studiums.

Bereits seit Jänner in Kraft ist eine Erhöhung der Sätze um zehn Prozent — für einen Studienplatz mit dem höchsten Technikanteil gibt es seither 10.700 statt 9700 Euro. Ab 1. Oktober 2024 werden die Sätze noch einmal um rund 4,5 Prozent erhöht — also im obigen Fall auf rund 11.200 Euro.

Die neuen Studienplätze sollen im Bereich der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit entstehen, auch der MINT-Bereich (v. a. Technik- und Ingenieurwissenschaften sowie Informatik) soll profitieren. Konkret sollen in drei Ausbaustufen je 350 neue Anfängerplätze geschaffen werden, sagte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Den neuen Plan sah er als „Basis für die Fortschreibung der mittlerweile 29-jährigen Erfolgsgeschichte“ der FH.

Die Sondermittel von 14 Mio. Euro pro Jahr sollen für Projekte verwendet werden können, die durch Basis-Fördersätze nicht abgedeckt werden. Dazu zählen Anreize zur Förderung der Durchlässigkeit bzw. zur Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen und der Wirtschaft.

Kritik von FH-Konferenz

Kritik am Plan übt weiterhin die FH-Konferenz, in der die FH-Betreiber vereinigt sind. Am meisten irritiert sie, dass die Studienplatzförderung nicht deutlicher erhöht wird. „Ein Plus von 4,5 Prozent erst im Oktober 2024 ist viel zu spät und viel zu wenig“, so FH-Generalsekretär Kurt Koleznik zur APA. „Die Inflation galoppiert dahin — damit kann man kein Lehr- und Forschungsumfeld schaffen, das für die Mitarbeiter genügend ist. Da kommen wir an unsere Grenzen, da werden wir laut bleiben müssen.“

Derzeit gibt es in Österreich 21 FH an 45 Standorten mit rund 58.000 Studienplätzen. Die Zahl der Plätze steigt bis 2027/28 auf 61.700. Das Budget der FH wächst von 422,3 Mio. Euro im Jahr 2023 auf 482,4 Mio. Euro im Jahr 2026.

„Mehr OÖ bei Vergabe“

Es sei grundsätzlich positiv, dass das Wissenschaftsministerium nicht zuletzt aufgrund des massiven Drucks, auch aus Oberösterreich, vom ursprünglichen Entwurf des Fachhochschulplanes doch noch abgerückt sei, so der oö. Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. „Oberösterreichs Bevölkerungsanteil und Industriequote müssen sich auch auf die Zuteilung der FH-Studienplätze niederschlagen“, fordert Achleitner „OÖ ist die Wirtschafts- und Industrie-Lokomotive der Republik. Damit unser Bundesland diese Zugkraft auch weiterhin aufrechterhalten kann, benötigen wir sowohl gut ausgebildete Absolventinnen und Absolventen als auch die Ergebnisse der angewandten Forschung der Fachhochschule OÖ.“