19 Projekte werden mittels Pflegetechnologiefonds gefördert

Pflegetechnologiefonds des Landes setzt Maßstab für Innovations-Offensive in der Pflege

X-tention Geschäftsführer Wolfgang Pramendorfer, Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und JKU-Rektor Stefan Koch präsentieren die Ergebnisse des ersten Oö. Pflegetechnologiefonds. © Land OÖ/Max Mayrhofer

Sozialressort, Gemeinde- und Städtebund haben in der Fachkräftestrategie Pflege einen klaren Anspruch formuliert: Die Mitarbeiter in der Altenpflege zu unterstützen und dabei Wege einzuschlagen, die neu sind und Innovationen zulassen.

Oberösterreich will seine Rolle als Industrie- und Wirtschaftsbundesland nutzen, um eine Vorreiterrolle in der Pflegetechnologie zu übernehmen. Ziel ist, den Innovationsgeist von Wirtschaft und Technik mit den in der Altenpflege zu verbinden, bekräftigten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.

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Dies gipfelt nun in einem Pflegetechnologiefonds. Dieser setzt nun laut Stelzer und Hattmannsdorfer den Maßstab für eine Innovations-Offensive in der Pflege.

Insgesamt wurde eine Fördersumme von zwei Millionen Euro ausgeschrieben; finanziert jeweils zur Hälfte vom Sozialressort und von den Regionalen Trägern Sozialer Hilfe (RTSH; Sozialhilfeverbände/Statutarstädte).

Insgesamt wurden 47 Projekte aus ganz Oberösterreich für den Pflegetechnologiefonds eingereicht. Davon wurden 19 Projekte von einem Fachbeirat für eine Förderung ausgewählt. Der Fachbeirat unter Vorsitz von Rektor Stefan Koch hat die eingereichten Projekte nach der Förderwürdigkeit in drei Gruppen „hoch“, „mittel“ und „gering“ eingestuft.

Der Auftrag war, die, „Förderansuchen in Hinblick auf deren Innovationsgehalt und deren wirtschaftlichen und fachlichen Erfolgspotenziale“ zu bewerten und eine Empfehlung zur Förderentscheidung auszusprechen.

Als Beurteilungskriterien galten der Innovationsgehalt, die potenzielle Arbeitserleichterung, die Praxistauglichkeit, der Grad der Arbeitserleichterung beziehungsweise die Entlastung für Mitarbeiter und Angehörige, das Kosten-Nutzen-Verhältnis sowie die Nachhaltigkeit beziehungsweise Ausrollbarkeit.

„Wir haben für die Einreichung sehr hohe Anforderungen gestellt, um die Qualität und den Innovationsgrad der Projekte zu gewährleisten. Die vielen Einreichungen sind ein positives Zeichen, dass es im Bereich der sozialen Innovation viele Ideen und Initiativen gibt – der Fonds bietet dafür einen sehr wertvollen Rahmen“, so der Juryvorsitzende Koch.

Exemplarisch nannten Stelzer, Hattmannsdorfer und Koch Smart Home Living-Anwendungen in Form von Sensoren, um Abweichungen vom Tagesablauf von Senioren zu erkennen und Ressourcen professioneller Dienste zu schonen oder ein Digitales Pflegeheim-Modell zur wissenschaftlichen Analyse modernster Technologien.

Aber auch ein Exoskelett zur physischen Entlastung von Mitarbeitern im Pflegealltag sowie smarte Utensilien wie automatisierte Matratzen zur Früherkennung von Druckgeschwüren oder Hautirritationen bei Heimbewohnern fallen unter das Förderregime des Fonds.

„Oberösterreich ist das Land der Wirtschaft, Arbeit und Innovation – da liegt es auf der Hand, dass wir die neuesten technologischen Entwicklungen auch bestmöglich nutzen wollen. Wir wollen durch Innovationen entlasten und somit mehr Zeit für menschliches Miteinander ermöglichen“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer ergänzt: „Wir wollen unsere Stärke als Industrie- und Wirtschaftsbundesland nutzen, um eine Vorreiterrolle in der Pflegetechnologie zu übernehmen. So wie jedes Unternehmen eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung hat, soll auch der Sozialbereich in Oberösterreich einen eigenen Innovations- und Entwicklungsschwerpunkt erhalten. Wir schlagen mit dem Pflegetechnologiefonds die Brücke zwischen sozialer Verantwortung und digitaler Innovation.“