Ärztekammer nun für Öffnung

Gesundheitsdatenbanken sollen für Forschung genutzt werden dürfen

Die Ärztekammer spricht sich dafür aus, anonymisierte Gesundheitsdaten verstärkt für die medizinische Forschung zu verknüpfen und auszuwerten, etwa zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Er appelliere seit dem vergangenen Jahr an den Gesundheitsminister, entsprechende Voraussetzungen dafür zu schaffen, leider erfolglos, kritisiert Präsident Thomas Szekeres.

Die Kammer vollzieht damit eine Kehrtwende. Vor nicht allzulanger Zeit — konkret 2018, als das Forschungsorganisationsgesetz beschlossen wurde — wehrte sich die Standesvertretung noch massiv dagegen, dass sensible Gesundheitsdaten etwa aus der elektronischen Gesundheitsakte ELGA an Dritte zu Forschungszwecken weitergegeben werden.

Kammer-Vize Johannes Steinhart warnte damals vor dem großen Potenzial für Datenmissbrauch. Auch gegen die ELGA selbst hatte die Kammer lange mobilisiert und auch die Opt-Out-Variante beworben.

Kehrtwende der Kammer

Szekeres sieht das nun anders. Solange bestehende Datenbanken anonymisiert bzw. pseudonymisiert ausgewertet würden, sei dies datenschutzrechtlich unbedenklich.

Für ihn überwiegen nun die Vorteile: So könnte man Medikationsdaten der ELGA bzw. der Sozialversicherung mit Daten zur Schwere von Covid-Infektionen verbinden, um herauszufinden, welche Medikation vor schweren Krankheitsverläufen schützen.

☣️➡️  Mehr zu diesem Thema ⬅️☣️

Die Verknüpfung von Impf- und Infektionsdaten würde helfen, sogenannte „Impfdurchbrüche“ rasch zu identifizieren. „Das macht sehr viel Sinn“, sagte er: „Die Möglichkeiten, die wir haben, sind ja einzigartig.“

Die mobile Version verlassen