Bei Asylwerbern gibt es sehr hohen Alphabetisierungsbedarf

Integrationsressort und OÖ Familienbund starten Sprach- und Schreibkurse für Migranten

Das Integrationsressort von LR Wolfgang Hattmannsdorfer (2. v. r.) und der OÖ Familienbund — im Bild neben Hattmannsdorfer Obmann Martin Hajart — bieten Alphabetisierungskurse für Migranten an.
Das Integrationsressort von LR Wolfgang Hattmannsdorfer (2. v. r.) und der OÖ Familienbund — im Bild neben Hattmannsdorfer Obmann Martin Hajart — bieten Alphabetisierungskurse für Migranten an. © Familienbund/Aspalter

„Deutsch ist der Schlüssel zur Integration. Gerade bei Asylwerberinnen und Asylwerbern haben wir jedoch viele Analphabeten, die die Grundlagen einer Sprache erlernen erst müssen. Die neuen Alphabetisierungs-Kurse des Familienbunds unterstützen Migranten, die Alphabetisierungsbedarf beim Erwerb des Schriftsystems“, betont Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.

Damit lege man die Basis für den späteren Sprach- und vor allem Deutscherwerb, „um zu verhindern, dass die betroffenen Personen später mangels Qualifikation im Sozialsystem landen.“

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Speziell bei Asylwerbern herrscht nämlich hoher Bedarf an Alphabetisierung. Wie der ÖIF erhoben hat, haben 7 von 10 Flüchtlingen, denen 2022 einen Asylstatus zuerkannt wurde, Alphabetisierungsbedarf. Etwa die Hälfte dieser Gruppe muss auch erst in ihrer Primärsprache alphabetisiert werden. Flüchtlinge mit Alphabetisierungsbedarf sind am häufigsten aus Syrien (86 Prozent), drei Viertel davon sind unter 35 Jahren.

Hier setzen die Alphabetisierungskurse des OÖ Familienbunds, die als Pilotprojekt in Linz und Wels starten, an. Der Schwerpunkt des zweijährigen Projekts liegt auf der primären Alphabetisierung von Migrantaus Syrien, Afghanistan und Iran in ihrer Muttersprache und daran anknüpfend in Deutsch. Die Zielgruppe besteht aus Frauen und Männern, die aus verschiedenen Gründen noch nie in Berührung mit einem Schriftsystem gekommen sind. Die zweijährigen Sprachkurse sind kostenlos zwei 2 Tagen pro Woche zu je zwei Einheiten in Linz und Wels statt.

„Bei den Alphabetisierungskursen des Familienbund üben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer informelle Gesprächs- und Alltagssituationen, die ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Österreich ermöglichen“, betont Martin Hajart, OÖ Familienbund-Obmann. In weiterer Folge möchte der OÖ Familienbund den Frauen und Männern mithilfe der Alphabetisierung den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern, sofern sei einen positiven Asylstatus erhalten haben, so Hajart, der auch Linzer Vizebürgermeister ist.

Interessierte, die an den Kursen als Mitarbeiter oder als Teilnehmern mitmachen möchten, können sich bei Efgani Dönmez, Leiter des Familienzentrums Dialog, efgani.doenmez@familienbund.at anmelden.

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