Bei Gleichstellung „am richtigen Weg“

Frauenreferentin LH-Stv. Haberlander will mit Frauenstrategie 2030 ermuntern

Frauenreferentin LH-Stv. Christine Haberlander mit Beate Zechmeister, Leiterin des Frauenreferates des Landes. © Land OÖ/Stinglmayr

„Wir können es uns nicht leisten, wegen falscher Rollenbilder das ungeheure Potenzial von Frauen zu verlieren. Es freut mich, dass sich die Zahlen in die richtige Richtung bewegen und beweisen, dass wir auf dem richtigen Weg zur Gleichstellung von Mann und Frau sind“, bekräftigte Oberösterreichs Frauenreferentin und LH-Stv. Christine Haberlander die Wichtigkeit der vor zwei Jahren von der Oö. Landesregierung einstimmig beschlossenen Frauenstrategie „Frauen.Leben 2030“.

Das laufende Programm — an der Erarbeitung waren rund 2000 Oberösterreicher beteiligt — enthält acht Handlungsfelder, 32 Wirkungsindikatoren und 156 Maßnahmen.

Als sehr erfreulich nennt Haberlander, dass sich der Einkommens- und auch der Pensionsunterschied zwischen Männern und Frauen weiter verringert (im Zehnjahresvergleich um 3,3 Prozentpunkte) — und Frauen auch „nicht mehr in der Teilzeitfalle“ verharren. Das Thema Pensionssplitting werde von der Bundesregierung und Ministerin Susanne Raab verstärkt unterstützt. Besonders wichtig sei weiters, dass sich Mädchen verstärkt für technische Lehrberufe interessieren, wenngleich es hier aber noch Luft nach oben gebe. „Wir müssen Mädchen motivieren, technische und handwerkliche Berufe beziehungsweise Studienrichtungen zu wählen. Denn hier sind meist auch die Verdienstmöglichkeiten besser“, so Haberlander. Positive Beispiele seien verschiedene Technikinitiativen im Land, wie das HTL Mentoring für Mädchen, der Girls Day – heuer mit 20-Jahr-Jubiläum — oder das Programm FIT Mädchen in die Technik.

Nicht minder wichtig seien die Themen Frauen und Gesundheit sowie Gewalt an Frauen. Zum einen gebe es viele Angebote in den landesweit 432 „Gesunden Gemeinden“ mit einer Schwerpunktsetzung auf Prävention. Und gegen Cybermobbing und Hass im Netz hat das Land OÖ mit Jahresbeginn eine Kampagne im Sinne einer gemeinsamen Anti-Gewalt-Stategie gestartet, die sich an Opfer, Zeugen und Täter gleichermaßen richtet. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, auch Männer mit einzubeziehen — denn Cybermobbing und Hass im Netz machen vor Geschlechtern keinen Halt. Es ist wichtig, mit dem Thema offen umzugehen und es auch anzusprechen“, ist Haberlander überzeugt.

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Den Zwischenbericht zu „Frauen.Leben 2030“ gibt es auf der Homepage des Frauenreferates unter www.frauenreferat-ooe.at zum Download.

Halb Linz ist weiblich

Mehr als die Hälfte der Linzer Bevölkerung ist weiblich – von den knapp 208.000 EinwohnerInnen sind etwa 107.000 Frauen. „Das schlägt sich jedoch nicht in allen Bereichen nieder. In Sachen Geschlechtergerechtigkeit besteht nach wie vor Handlungsbedarf, denn Frauen sind überall dort unterrepräsentiert, wo es um gesellschaftliches Ansehen, Macht und Vermögen geht“, erklärt Frauenstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) und verweist auf das Linzer Frauenprogramm, das seit 2015 die Grundlage für viele frauenpolitischen Initiativen bildet.

Halbe-Halbe-Modell

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek haben gestern anlässlich des Weltfrauentages am 8. März ein Arbeitsmarktpaket für Frauen verlangt. Teil davon sollen u. a. ein neues „Halbe-Halbe“-Modell, Lohntransparenz nach isländischem Vorbild oder ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr sein.

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