Meinung

von Herbert Schicho

Chance nutzen

Kommentar zur Parlamentseröffnung

Mit der feierlichen Eröffnung des sanierten Hohen Hauses wird primär einmal ein Schlussstrich unter die fünfjährige Sanierung des Parlamentsgebäudes am Ring gemacht. Der alte Prachtbau von Theophil Hansen spielt nun alle Stückerl: Highlights sind etwa das neu geschaffene Besucherzentrum „Demokratikum“, die Parlamentsbibliothek oder das „Plenarium“ unter der neu errichteten Glaskuppel des Parlaments.

Karl Farkas würde sagen: „Schau‘n Sie sich das an.“ Ob sich die bauliche Qualität auch auf die Qualität der Debatten und auf das politische Klima in Österreich auswirkt, darf hingegen bezweifelt werden.

Denn auch wenn der Raum für den U-Ausschuss nun neu und abhörsicher ist, wird wohl weiterhin nicht das Aufklären, sondern das Anpatzen im Vordergrund stehen. Und auch bei der nächsten Plenarsitzung wird wohl mehr geschimpft und gestritten als zugehört mit dem Ziel, den anderen zu verstehen. Aber hoffentlich wird zumindest beim heutigen Festakt das Miteinander, das für die Demokratie essenziell ist, spürbar.

Und vielleicht ist es ein bisschen nachhaltig. Denn der Schlussstrich der Hardware-Sanierung ist eine Chance für die Sanierung der Software. Damit man auch bei den Übertragungen von den Debatten sagen kann: „Schau‘n Sie sich das an.“

Das könnte Sie auch interessieren