Claudia Plakolm: Vom Hof in Walding ins World Wide Web

Staatssekretärin aus dem Mühlviertel übernimmt nun auch die Agenden für die Digitalisierung

PG NEHAMMER

Chefin der Jungen ÖVP, überraschend Staatssekretärin und nun mit erweiterten Agenden. Neben Jugend, Zivildienst und Ehrenamt übernimmt die leutselige Mühlviertlerin Claudia Plakolm künftig auch die Zuständigkeit für Digitalisierung vom scheidenden StaatssekretärFlorian Tursky. Im Kanzleramt sammeln sich damit mehr und mehr Aufgaben bei der 29-Jährigen aus einer Polit-Familie.

Als Talent gilt Plakolm seit langem. Sie war bereits Landesschulsprecherin für die AHS, Landesobfrau der Union Höherer Schüler, Gemeinderätin in ihrem Heimatort Walding wurde sie mit 20. Also brachte sie durchaus schon politische Routine mit, als sie 2017 mit 22 Jahren zur jüngsten Nationalratsabgeordneten wurde. Zwei Jahre später stand Plakolm schon auf Platz zwei der Landesliste hinter Klubchef August Wöginger.

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Der nächste Karriere-Schritt war 2021 die Obfrauschaft in der Jugendorganisation der Volkspartei, deren oberösterreichischen Teil sie schon davor leitete. Ende desselben Jahres wurde sie zur Staatssekretärin im Bundeskanzleramt.

Plakolm stammt aus bäuerlichem wie politischem Umfeld. Ihre Familie betreibt im Mühlviertel eine kleine Landwirtschaft, ihr Vater ist Bürgermeister in Walding. Sie selbst studierte Wirtschaftspädagogik. Als ihre Hobbys gelten das Posaunen-Spiel und längere Radtouren — etwa von Linz zur Parlamentssitzung in Wien.

Und auch modisch ist sie vielseitig: Zu ihrer Angelobung im Nationalrat erschien sie im Dirndl. Vor ihrem Amtsantritt antwortete sie im VOLKSBLATT auf Frage nach einem Traum, den es noch zu verwirklichen gelte: „Durch San Francisco in zerrissenen Jeans spazieren.“ Bei ihren Auftritten im Kanzleramt entschied sie sich dann aber doch zumeist für den modischen Hosenanzug.

Für LH Stelzer ist „Digitalisierung in besten Händen“

Landeshauptmann Thomas Stelzer zeigt sich erfreut über den weiteren Aufstieg. „Ich gratuliere Claudia Plakolm. Diese Entscheidung belegt ihren jugendlichen Elan und in herausfordernden Zeiten ihre Verlässlichkeit als Staatssekretärin. Wir in Oberösterreich freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung unserer Vorhaben in der Digitalisierung“, so Stelzer. Gerade Claudia Plakolm stehe für Bürgernähe und Verbundenheit mit dem ländlichen Raum, sodass das Zukunftsressort Digitalisierung bei ihr „in den besten Händen liegt“, unterstreicht der Landeshauptmann.

Mit Anwendungen wie dem „digitalen Amt“ oder der App „eAusweise“ habe der Digitalisierungsstaatssekretär einen „Kurs für Modernität, Bürgernähe und Entbürokratisierung“ gesetzt, der die Verwaltung in Österreich auch in Zukunft begleiten werde, dankte ÖVP-Klubobmann August Wöginger dem scheidenden Staatssekretär Tursky.

Nun werde mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm „die richtige Frau die Digitalisierungsagenden übernehmen und den eingeschlagenen Weg erfolgreich fortsetzen“.

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