„Das Land erfolgreich geführt“

ÖVP-Spitzenvertreter danken Kurz für seine Arbeit und zollen ihm Respekt für seinen Schritt

Die ÖVP hat ihrem scheidenden Obmann Sebastian Kurz großen Respekt gezollt. Die Bünde und die Landesparteien würdigten die Leistungen von Kurz und sprachen ihm — wie etwa LH Thomas Stelzer — ihren Dank „für seine Arbeit für die Republik und die Österreichische Volkspartei“ aus.

Er habe „Respekt davor, wie er diesen Schritt gesetzt hat“, so Stelzer, er könne „seine Entscheidung menschlich und politisch nachvollziehen“. Aus Sicht des oö. Landeshauptmannes hat Kurz „Österreichs Politik über viele Jahre maßgeblich mitgeprägt und das Land erfolgreich auch durch schwere Zeiten geführt“, er wünsche ihm und seiner Familie „alles erdenklich Gute“, so Stelzer.

Große Verdienste für OÖ

Der Landeshauptmann dankte Kurz explizit auch für seine großen Verdienste für Oberösterreich. So sei etwa „mit der gemeinsam vereinbarten Gründung der Technischen Universität für Digitalisierung ein Grundstein dafür gelegt“worden, dass Oberösterreich auch in Zukunft „als Technologie- und Wirtschaftsland erfolgreich“ sein werde.

Stelzer gegen Neuwahlen

An vorzeitige Neuwahlen auf Bundesebene glaubt LH Stelzer im Übrigen nicht, diese strebe die ÖVP auch nicht an, gebe es doch eine funktionierende Regierungspartnerschaft. Angesichts der „unglaublich schwierigen Bedingungen, die wir jetzt haben“, brauche man alles andere als „einen Wahlkampf, der dann möglicherweise die Republik lähmt“, betonte der Landeshauptmann im ORF-Interview.

„Großer Verlust“

Der derzeitige Klubobmann-Stellvertreter August Wöginger, der nun wieder die Führung des Parlamentsklubs übernehmen soll, bezeichnete den Rücktritt von Kurz als „großen Verlust“. In einer Aussendung beklagte Wöginger, dass „destruktive Kräfte“ nur ein Ziel gehabt hätten, nämlich Kurz „mit allen Mitteln anzupatzen“. In seiner Rolle als ÖAAB-Obmann meinte Wöginger, dass Österreich einen Politiker mit Weitblick verliere. Kurz sei in vielen Belangen auch ein Vorbild und Vorreiter für die Arbeitnehmer- und Familienpolitik gewesen.

„Lage hat sich geändert“

Für den steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer war die Entscheidung von Kurz „unausweichlich“. Kurz habe die ÖVP „in lichte Höhen geführt. Die Lage hat sich aber erheblich geändert. Ich respektiere seine Entscheidung, die letztlich unausweichlich war.“ Für Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ist es eine „höchstpersönliche“, aber auch „richtige Entscheidung, um in der ÖVP wieder geordnete Verhältnisse herzustellen“.

Dem ehemaligen Bundeskanzler gebühre „großer Respekt für diesen wohlüberlegten Schritt“. Für den Tiroler Landeschef Günther Platter ist die Entscheidung „zu akzeptieren und letzten Endes auch nachvollziehbar“. Kurz habe einen kräftezehrenden Kampf gegen die Pandemie sowie herausfordernde Zeiten aufgrund der „Vorwürfe und Angriffe gegen ihn persönlich“ hinter sich. Der Kärntner ÖVP-Obmann Martin Gruber hält es für „bedenklich und alarmierend, dass Österreich aufgrund von Vorverurteilungen eine solche politische Persönlichkeit“ verliere.

„Nach vorne schauen“

Für den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner gilt es jetzt, „nach vorne zu schauen. Wichtig ist jetzt, dass wir mitten in der Pandemie weiterhin eine stabile Bundesregierung haben“, betonte Wallner. Auch die Handlungsfähigkeit der Partei müsse sichergestellt sein. „Dazu sind rasche Entscheidungen notwendig“, verwies Wallner auf den bereits am Freitag tagenden Bundesparteivorstand. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer attestierte Kurz, die ÖVP modernisiert zu haben, die Volkspartei habe ihm wesentliche Wahlerfolge zu verdanken.

„Österreich besser gemacht“

Für Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka hat Kurz als „Brückenbauer“ und durch seine Art, Politik zu leben, „Österreich besser gemacht“. Er danke ihm für seine konsequente Art.

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