Deutschkenntnisse zahlen sich aus

Spracherwerb ist wichtige Qualifizierung für Integration am Arbeitsmarkt

Rund 200 Experten kamen gestern auf Einladung von Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Rund 200 Experten kamen gestern auf Einladung von Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer © Land OÖ/Kerschbaummayr

Es sagt einem eigentlich der Hausverstand, aber nun ist auch mit Studien die Wichtigkeit des Deutsch-Lernens für die Integration klar belegt. Das Deutschlernen ist der Schlüssel zur Integration.

Durch die Sprachdefizite könne man sogar zu einem großen Teil die Einkommensunterschiede erklären, so Monika Köppl-Turyna, Direktorin von EcoAustria. Sie war am Donnerstag eine der Hauptreferenten bei der 15. Integrationskonferenz des Landes OÖ. Grundsätzlich sei Zuwanderung für die Volkswirtschaft wichtig.

Aber es gebe große fiskalische Unterschiede zwischen den Migrationsformen, während etwa Zuwanderer aus dem EU-Raum Nettozahler sind, überwiegen bei Asylberechtigten die Ausgaben des Staates. Und der Schlüssel zum Erfolg sei eben der Spracherwerb.

Wirtschaft gefordert

Dieses Problem ist auch in der Wirtschaft angekommen.In den letzten Jahren wurden verstärkt Asylberechtigte im Unternehmen aufgenommen, erklärt Anna Strutzenberger von „Resch&Frisch“. Mittlerweile habe man Mitarbeiter aus 51 Nationen. Eine der größten Herausforderungen sei naturgemäß die Sprache, deshalb biete man Kurse an.

Ins gleiche Horn stößt auch der zuständige Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer: „Manche Gruppen von Asylwerbern, wie Syrer, haben eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit. Im Falle eines positiven Bescheids müssen sie selbsterhaltungsfähig sein. Deswegen muss die Zeit der Grundversorgung besser für das Deutsch-Lernen genutzt werden. Wir müssen verhindern, diese Personen in der Arbeitslosigkeit oder in der Sozialhilfe zu haben. Also müssen wir sie rasch alphabetisieren und qualifizieren.“

Hattmannsdorfer verweist auf die positiven Erfahrungen, die man bei der Aufnahme der Ukrainer machte, hier habe man niederschwellige Sprachkurse angeboten und mittlerweile haben 4543 der 7214 Ukraine-Vertriebenen in Oberösterreich eine Beschäftigungsbewilligung.

Die FPÖ nutzte die Konferenz, um einen restriktiveren Zugang für Migranten zu Sozialleistungen zu fordern. Die Grünen wettern gegen Wartezeiten und Kosten bei den Deutschkursen.

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