Fachkräftestrategie Pflege: OÖ arbeitet intensiv an Trendumkehr

Land, Städte und Gemeinden ziehen erste positive Bilanz

Bgm. Klaus Luger, Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Bgm. Christian Mader
Bgm. Klaus Luger, Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Bgm. Christian Mader © Land OÖ/Sternberger

Eine erste positive Bilanz zur „OÖ Fachkräftestrategie Pflege“ zogen Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, Städtebund-Chef Bgm. Klaus Luger und Gemeindebund-Präsident LAbg. Bgm. Christian Mader am Mittwoch in Linz. Nach rund einem Jahr, würden die ersten umgesetzten Maßnahmen des 50-Punkte starken Katalogs, klar messbare Verbesserungen bringen.

„Unsere Antwort auf Herausforderungen ist die Fachkräftestrategie Pflege, die wir seit einem Jahr umsetzen, und unsere Maßnahmen zeigen Wirkung“, so Hattmannsdorfer. „Wir haben mehr Pesonal, mehr Auszubildende und weniger leerstehende Betten aufgrund von Personalmangel.“

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Das belegen auch die Zahlen des letzten Monitorings: Plus 396 beim Personal in Alten- und Pflegeheimen, plus 171 Personen in Ausbildung und ein Rückgang von mehr als 100 leerstehender Betten aufgrund von Personalmangel. Auch die Zahl der Alten- und Pflegeheime, welche zuletzt noch einen Aufnahmestopp verbuchten, sank von 36 auf 23 Häuser.

„Die ersten Evaluierungen der Fachkräftestrategie zeigen bereits positive Ergebnisse. Erfreulicherweise konnte insbesondere bei Leerständen von Abteilungen aufgrund von Personalmangel ein Rückgang innerhalb eines halben Jahres verzeichnet werden“, zieht der Linzer Bürgermeister ebenfalls eine positive Bilanz. „Die Anhebung des Stützpersonals spielte dabei eine zentrale Rolle. Ich hoffe auch weiterhin auf die positiven Effekte der Fachkräftestrategie in den Alten- und Pflegeheimen.“

2024 will man sich vor allem auf die Hebung des Beschäftigungsausmaßes von Mitarbeiterin in Teilzeit konzentrieren. Dieses sank gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich 74,2 Prozent auf 72,9 Prozent. „Jede Stunde, die mehr gearbeitet wird entlastet das System. Natürlich muss das individuell passen. Wir wollen dafür aber künftig vermehrt Anreize setzen,“ erklärt Hattmannsdorfer.

Verpflichtende Gespräche mit Mitarbeitern sollen die Ursachen für Stundenreduktionen beleuchten und eine mögliche Erhöhung ins Spiel bringen. Vor allem bei den Mobilen Diensten ist die Teilzeitquote höher. Dort liegt das durchschnittliche Beschäftigungsausmaß bei nur 47,6 Prozent.

„Durch die konsequente Umsetzung der Fachkräftestrategie Pflege konnte bereits eine wichtige Trendumkehr beim Personal in den Alten- und Pflegeheimen, sowie bei den leerstehenden Pflegebetten erreicht werden. Denselben Effekt erhoffe ich mir nun beim Mobilen Dienst, denn dieser ist der Schlüssel, um den steigenden Pflegebedarf am Land zu decken“, ist Gemeindebund-Chef Mader überzeugt.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Mitarbeiter der mobilen Betreuung und Pflege stabil. Die von den regionalen Anbietern Mobiler Dienste durchgeführten Leistungsstunden ist allerdings rückläufig. Die Zahl der Stunden, die jährlich an mobiler Betreuung und Pflege in Oberösterreich geleistet werden ist in den letzten Jahren auf rund 1,4 Millionen Stunden pro Jahr zurück gegangen.

Eine eigene Arbeitsgruppe arbeite derzeit intensiv an konkreten Lösungen, um auch in der mobilen Betreuung und Pflege eine gewisse Trendumkehr zu erreichen, hieß es dazu. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen, um den Berufseinstieg zu erleichtern, Mitarbeiter von Dokumentations- und Administrationsaufwänden zu entlasten und die Einsatzleitung zu flexibilisieren.

Weitere Fortschritte will man in OÖ auch durch digitale Technologien erreichen. Geeignete Assistenzsysteme oder Smart-Home-Living sollen die Pflegekräfte, sowie die Angehörigen entlasten oder ein längeres Verweilen in den eigenen vier Wänden ermöglichen.

Mit einem eigenen Pflegetechnologiefonds werden alleine 2024 unterschiedliche Projekte mit zwei Millionen Euro unterstützt. Zudem werden weitere Maßnahmen im Bereich der Digitalisierung gesetzt, bspw. die breite Anbindung der Heime an die elektronische Gesundheitsakte (ELGA).

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