FPÖ-Abgeordnete wirbt für die ÖVP

Neun Tage vor NÖ-Wahl rechnet Aigner mit „arrogantem“ Landbauer ab

Ina Aigner im Aufruf-Video auf Facebook.
Ina Aigner im Aufruf-Video auf Facebook. © Screenshot

Neun Tage vor der niederösterreichischen Landtagswahl hat FPÖ-Landtagsabgeordnete Ina Aigner in einem Video dazu aufgerufen, für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zu stimmen. Spitzenkandidat Udo Landbauer warf sie vor, gegenüber anderen, auch Mitgliedern, „überheblich, arrogant und machtgeil“ zu sein. Der FPÖ-Landeschef vermutete als Grund für das Video die Tatsache, dass Aigner „auf der Landtagswahlliste nicht mehr an wählbarer Stelle aufscheint“.

Anpatzen des Mitbewerbs

Die FPÖ Niederösterreich sei nicht mehr die Partei, die sie einst unter Landesrat Gottfried Waldhäusl gewesen sei, sagte Aigner, die heuer auf Platz 27 der Landesliste kandidiert. Unter der Führung von Landbauer sei es nicht möglich, als Abgeordnete etwas zu bewegen, denn andere Meinungen und Ideen würden nicht akzeptiert und schon gar nicht unterstützt. „Hinter diesem System kann und will ich nicht mehr stehen, mit diesem Stil will ich nichts mehr zu tun haben“, sagte Aigner im Video. Der Wahlkampf habe sich zu einem „einzigen Anpatzen des Mitbewerbs“ entwickelt.

Sie rufe „erstmals zu einer anderen Wahl auf“, kündigte die Mandatarin an, Mikl-Leitner zu unterstützen. „Wenn ihr also wollt, dass für Niederösterreich gemeinsam gearbeitet wird“, ohne mit dem Finger auf andere Parteien zu zeigen, „dann bitte ich euch, dasselbe zu tun“, so die scheidende Mandatarin.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch schloss sich Aigner an: „Die blaue Chaos- und Skandaltruppe ist unwählbar – sogar für hochrangige FPÖler, wie das Beispiel von LAbg. Aigner zeigt, die auf offener Bühne mit der eigenen Partei und der blauen Machtgeilheit abrechnet und dazu aufruft, bei der NÖ-Wahl ÖVP zu wählen.“

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